3. Trimester: Die letzten Schwangerschaftswochen

Die Entwicklung des Babys im dritten Trimester der Schwangerschaft

Das dritte Trimester der Schwangerschaft ist eine spannende und zugleich herausfordernde Zeit für werdende Mütter. In den letzten Wochen vor der Geburt stehen Veränderungen im Körper und im Alltag an, die sowohl körperlich als auch emotional spürbar sind. In diesem Beitrag möchten wir näher auf die besonderen Herausforderungen und Freuden eingehen, die das letzte Trimester mit sich bringt. Lassen Sie uns gemeinsam einen Blick darauf werfen, was in dieser wichtigen Phase der Schwangerschaft passiert und wie man sie bestmöglich meistern kann. Tauchen Sie ein in die Welt des letzten Schwangerschaftsdrittels – voller Vorfreude, Hoffnung und Vorbereitung!

29. Schwangerschaftswoche: Appetit? – Nun werden Reserven für die Geburt und die Zeit danach angelegt.

Mit der 29. Schwangerschaftswoche fängt das dritte Schwangerschaftsdrittel an! Ihre Gedanken kreisen wahrscheinlich immer mehr um das Thema Geburt und die erste Zeit mit dem Baby. Gerade während der ersten Schwangerschaft (aber nicht nur!) können Ihnen Geburtsvorbereitungskurse helfen, sich auf diese wichtigen Ereignisse vorzubereiten. Auch werdende Väter profitieren natürlich von der Teilnahme!

Ab der 29. bis zur 32. Schwangerschaftswoche steht die 3. Basisultraschalluntersuchung an, bei Risiken wird auch ein CTG (Herzton-/Wehenschreiber) veranlasst. Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt werden auch besonders genau die Lage der Plazenta überprüfen. Beim Vorliegen einer Plazenta praevia (Plazenta verdeckt den Muttermund teilweise oder verschließt ihn komplett) muss die Geburt per Kaiserschnitt stattfinden.

Die Entwicklung der Organe Ihres Babys ist im Grunde abgeschlossen. Nun differenzieren sich die Funktionen weiter – ganz intensiv dabei: das Gehirn und das Nervensystem.

Da Ihr Baby nun sehr intensiv wächst, wird es in der Gebärmutter allmählich eng. Dennoch wird das Kind immer aktiver und bewegt sich viel – dies spüren Sie aufgrund des „Platzmangels“ umso deutlicher. Für viele werdende Mütter wird die Schwangerschaft immer beschwerlicher, sodass sie sich allmählich die Geburt und eine Rückkehr zum „normalen“ Körpergefühl herbeiwünschen. Dies kann sich auf die Stimmung negativ auswirken.

Haben Sie in letzter Zeit verstärkt Appetit? Das ist auch normal: Sowohl Sie als auch Ihr Baby bauen jetzt Reserven für die Geburt und die Zeit danach auf. Gesunde und ausgewogene Ernährung sind daher besonders wichtig. Allerdings kann Ihr Verdauungstrakt mittlerweile möglicherweise nur kleine Mengen Nahrung auf einmal bewältigen. Dies geschieht aufgrund der wachsenden Gebärmutter, die Ihre inneren Organe zur Seite drängt.

30. Schwangerschaftswoche: Streicheleinheiten für den Bauch! – Ihr Baby nimmt diese wahr

Ihr Baby nimmt weiterhin kräftig zu – durch die Fettschicht glättet sich die Haut und das Kind sieht immer mehr wie ein Säugling aus. Es kann auch mittlerweile seinen Wärmehaushalt selbstständig regulieren. Ihr Baby reagiert nun immer sensibler auf die Reize von außen – Streicheleinheiten für den Bauch sind angesagt!

Übung macht den Meister! Ihre Gebärmutter fängt an, sich auf die Geburt vorzubereiten – dies in Form von den sogenannten Übungswehen. Für Ihr Baby fühlen sich diese wie eine sanfte Massage an.

Weiterhin wichtig: Versorgung mit Mikronährstoffen. Neben Eisen, Folsäure und Jod ist auch Calcium von Bedeutung, denn es wird vom Baby für den Knochenaufbau benötigt. Täglich sollten Sie nun etwa 1000 mg zu sich nehmen. Zwar ist der Bedarf an Calcium während der Schwangerschaft an sich nicht erhöht, aber es kommt sehr leicht zu einer Unterversorgung. Des Weiteren erhöht ein Calciummangel in der Schwangerschaft das Risiko für Präeklampsie (Schwangerschaftshypertonie).

Tipp: Jetzt noch mehr wissenschaftlich gesicherte Informationen erhalten!

Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen. BabyCare ist bei rund 70 Krankenkassen in Deutschland kostenfrei erhältlich!

BabyCare Handbuch mit App und persönlichem Analysebrief

31. Schwangerschaftswoche: In der Gebärmutter wird es eng – Ihr Baby allerdings immer aktiver!

Haben Sie das Gefühl, Ihr Baby bewegt sich weniger als zuvor? Hier trügt meist der Schein: Die meisten Kinder sind tatsächlich sehr aktiv, nur reicht der Platz in der Gebärmutter langsam nicht mehr für ausladende Gesten aus. Somit sind längere „Ruhepausen“ in der Regel kein Grund zur Sorge – wie immer in der Schwangerschaft gilt aber im Zweifel: Lieber einmal zu viel zum Arzt! Auch Ihre Hebamme wird Ihnen gerne beratend zur Seite stehen.

Ab der 31. Schwangerschaftswoche sind die Lungen Ihres Babys in der Lage, sich vollständig aufzublähen. Auch produzieren sie immer mehr Surfactant – ein Oberflächenprotein, das Bronchien und Lungen daran hindert, beim Atmen zusammenzukleben. Dennoch kann es bei Kindern, die vor der 36. Schwangerschaftswoche geboren werden, zum Atemnot-Syndrom kommen. In solchen Fällen wird das Neugeborene in den ersten Lebensstunden und –tagen beim Atmen unterstützt.

Spätestens jetzt wird es Zeit, Ihren persönlichen Geburtsplan zu erstellen. Entscheidungen in Bezug auf den Geburtsort, die Geburtsmethode, das Thema Schmerzlinderung sowie den möglichen Verlauf im Falle von Komplikationen stehen an. Lassen Sie sich dazu von Ihren Ärzten, Ihrer Hebamme oder im Geburtsvorbereitungskurs beraten und nehmen Sie Angebote wahr, die es Ihnen ermöglichen, sich im Vorfeld eine Meinung zu bilden. Dazu gehört bspw. eine Kreißsaalbesichtigung.

Bei Erkältung oder sonstigen Infektionen wird es nun besonders wichtig, diese zügig ärztlich abklären zu lassen. Das Baby erhält nun besonders viele Nährstoffe aus Ihrem Blut – und so bleibt es auch in den kommenden Wochen. Das bedeutet, dass die Plazentaschranke durchlässiger wird als zuvor – auch für Krankheitserreger!

32. Schwangerschaftswoche: Bereits gedreht? – Langsam bereitet sich Ihr Baby auf die Geburt vor

Ab der 32. Schwangerschaftswoche erfolgen die Vorsorgeuntersuchungen alle 14 Tage. Sich eine Fettschicht zuzulegen und immer mehr Surfactant zu produzieren – dies sind bis zur Geburt die zwei Hauptziele Ihres Babys. Das Surfactant ermöglicht dem Neugeborenen die Atmung, indem es die Lungenbläschen daran hindert, beim Ausatmen zusammenzukleben.

Die Fettpölsterchen erleichtern einerseits die eigene Körperwärmeregulation. Andererseits bilden sie eine Energiereserve für die ersten Tage nach der Geburt. Sehr praktisch – es dauert nämlich meist ein paar Tage, bis die Milchproduktion bei der frisch gebackenen Mama einsetzt.

Falls sich Ihr Baby bereits gedreht hat und mit dem Kopf nach unten liegt, kann es sein, dass Ihnen seine gezielten Tritte gegen Ihr Zwerchfell kurzzeitig die Luft nehmen. Möglicherweise werden Sie auch gelegentlich von Babys Schluckauf „durchgeschüttelt“ – diesen bekommen Babys in Folge von Atemübungen, wenn sie das Fruchtwasser einatmen. Dies ist ganz normal und kein Grund zur Sorge.

Wenn Sie sich für eine Spontangeburt entschieden haben, ist es jetzt schon sinnvoll, mit der Dammmassage anzufangen, um einem Dammriss während der Entbindung vorzubeugen. Die Massage kann auch Ihr Partner übernehmen.

33. Schwangerschaftswoche: Babys erinnern sich an Töne, die sie im Mutterleib gehört haben

Ab der 33. Schwangerschaftswoche an kann das sogenannte Zeichnen auftreten. Dazu kommt es, wenn sich der Schleimpfropf ablöst, der während der Schwangerschaft den Muttermund verschließt, um das Baby vor Keimen zu schützen. In manchen Fällen ist das Zeichnen ein Signal, dass die Geburt bald losgeht. Nicht selten jedoch passiert es in Folge von Übungswehen bereits Tage oder gar Wochen, bevor es eigentlich so weit ist.

Wird das Zeichnen, welches sich meist in Form von blutigem Ausfluss bemerkbar macht, von regelmäßigen und länger andauernden Wehen begleitet, sollten Sie auf jeden Fall in die Klinik fahren. Auch sonst ist es empfehlenswert, Blutungen so schnell wie möglich ärztlich abklären zu lassen.

Die Sinne Ihres Babys sind nun ausgebildet: Wenn Sie mit ihm reden, erkennt es bereits Ihre Stimme. Auf der Suche nach beruhigenden Klängen? Die BabyCare-CD „Du in mir“ wurde speziell für die Schwangerschaft konzipiert und komponiert. Studien beweisen, dass sich Neugeborene an Lieder erinnern können, die sich im Mutterleib gehört haben. Die Musik, die Sie heute Ihrem Ungeborenen vorspielen, werden Sie also auch nach der Geburt einsetzen können, um Ihr Baby zu beruhigen!

Bei Jungen wandern ungefähr in der 33. Schwangerschaftswoche die Hoden in den Hodensack. Bei manchen Babys passiert dies jedoch erst nach der Geburt.

34. Schwangerschaftswoche: Durchatmen! – Die Lungenreifung ist beinahe abgeschlossen!

Mit Abschluss der 34. Schwangerschaftswoche fängt der sogenannte Mutterschutz an. Wenn Sie in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, dürfen Sie ab jetzt nicht mehr arbeiten. Diese Schutzfrist endet acht Wochen nach der Geburt – bei Früh- oder Mehrlingsgeburt verlängert sie sich auf zwölf Wochen. Während des Mutterschutzes haben Sie Anspruch auf das sogenannte Wochengeld, dessen Höhe errechnet sich aus dem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate.

Die Lungenreifung ist nun beinahe abgeschlossen. Das ist eine sehr gute Nachricht, denn unreife Lungen sind das Hauptproblem bei Frühgeburten. Sollte Ihr Kind es also eilig haben und bereits jetzt auf die Welt kommen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es einen gesunden Start ins Leben ohne spezielle medizinische Unterstützung haben kann.

Vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollten Sie eine Tasche für die Klinikentbindung packen. Die meisten Geburtskliniken bieten ab der 36. Schwangerschaftswoche eine Konsultation zur Geburtsplanung an. Dieses Angebot sollten Sie nutzen, um sich mit dem Kreißsaal vertraut zu machen (falls noch nicht geschehen). Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt stellt Ihnen hierfür eine Überweisung aus.

Die sogenannte Vorbereitungsphase beginnt! Bald ist es so weit. Der Geburtstermin naht. Das Kind im Bauch ist inzwischen so groß geworden, dass Ihre körperliche Beweglichkeit sehr eingeschränkt wird. Zahlreiche Beschwerden können Ihnen zu schaffen machen. Kein Wunder, wenn die Stimmung nicht mehr so gut ist wie in der vorangegangenen Phase.

Zweifel, Ängste und Unsicherheiten tauchen wieder auf. Wie wird die Geburt verlaufen? Ist mein Kind gesund? Ihr Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit wird in diesen letzten Wochen der Schwangerschaft möglicherweise sehr ausgeprägt sein. Versuchen Sie sich auf die Zeit nach der Geburt zu konzentrieren, also etwa einen Säuglingspflegekurs zu besuchen oder das Kinderzimmer einzurichten – dies kann helfen, den Stress dieser Phase zu mildern und ins Positive zu wenden.

35. Schwangerschaftswoche: Bald ist es so weit – Kliniktasche packen ist angesagt!

Ihr Baby ist nun so groß, dass seine Bewegungen möglicherweise auch schon von außen sichtbar sind – zum Beispiel in der Form einer kleinen Ausbuchtung, die sich bemerkbar macht, wenn das Kind tritt.

Vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sollten Sie eine Tasche für die Klinikentbindung packen.

Das nehmen Sie für Ihr Baby mit:

  • Hemdchen, Bodys, Strampler, Socken, Jacke und Mütze, Windeln
  • Babydecke und Spucktücher
  • Baby-Sicherheitsschale für den Nachhause-Transport im Auto oder einen Kinderwagen (bringt am besten der Abholer mit)

Und das sollten Sie für sich mitnehmen:

  • Mutterpass, Familienstammbuch oder Heiratsurkunde (wenn Sie nicht verheiratet sind – die Geburtsurkunde)
  • Personalausweis
  • Versichertenkarte
  • Zwei Nachthemden oder lange T-Shirts, frische Unterwäsche
  • Still-BH/Stilleinlagen
  • Rutschfeste Hausschuhe und dicke Socken
  • Bademantel
  • Kleidung für die Zeit im Krankenhaus, z.B. Jogginganzug, bequeme Shirts

Das gehört auch mit in den Klinikkoffer:

  • Bequeme Kleidung für den Weg nach Hause (am besten etwas, das im fünften oder sechsten Monat gepasst hat)
  • Kosmetikartikel (Zahnbürste, Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, Bürste, Handtücher)
  • Bücher, Musik
  • Fotoapparat (im Kreißsaal keinen Blitz benutzen), evtl. Videokamera
  • Monatshygiene (Binden)
  • Waschlappen (falls Sie ins Schwitzen kommen)

36. Schwangerschaftswoche: Spüren Sie Ihr Kind gerade weniger? – Kein Grund zur Sorge!

Bauch abgesenkt? Bei vielen werdenden Müttern stellt sich der Kopf des Babys in der 36. Schwangerschaftswoche fest in das kleine Becken – in Vorbereitung auf die Geburt. Da sich dadurch noch weniger Spielraum für Bewegung ergibt, kann es sein, dass du das Gefühl hast, Sie spüren Ihr Kind weniger. Dies ist zwar normal, sollte es Sie aber beunruhigen, sprechen Sie am besten Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt oder Ihre Hebamme drauf an.

Dass sich Ihr Kind in die Geburtsposition „senkt“ bedeutet, dass die Gebärmutter nicht mehr so sehr gegen das Zwerchfell drückt. Somit dürften Ihnen das Atmen und vielleicht sogar das Essen nun langsam leichter fallen. Dennoch sind körperlichen Veränderungen gerade besonders beschwerlich. Die Beweglichkeit kann deutlich eingeschränkt sein und zahlreiche körperlich seelische Beschwerden können auftreten oder in ihrer Häufigkeit noch zunehmen.

Dies kann häufig zu negativen Gefühlsreaktionen führen. Die vorsorgliche Beschäftigung mit der Säuglingspflege und der Situation nach der Geburt kann diesen Stress mindern und überwinden helfen.

Ungefähr drei bis vier Prozent der Babys nehmen bis zur Geburt die Position mit dem Kopf nach unten nicht ein. In solchen Fällen spricht man von der sogenannten Beckenend- oder Steißlage, die meist auch eine Entbindung per Kaiserschnitt notwendig macht – aber nicht zwangsläufig! Ab der 36. Schwangerschaftswoche, falls sich das Kind noch nicht gedreht hat, können Ärzte oder Hebammen versuchen, die sogenannte „äußere Wendung“ (auch „äußere Wende“ genannt) anzuwenden.

Bei diesem Verfahren wird versucht, das Baby durch sanften Druck von außen um 90 Grad zu drehen. Da in manchen Fällen die äußere Wendung die Eröffnungswehen auslöst, ist es absolut notwendig, diese in der Klinik durchführen zu lassen. Bei falscher Geburtsposition des Kindes kommen auch naturheilkundliche Verfahren infrage, wie Akupunktur oder Moxibustion (Erwärmung bestimmter Körperpunkte, die Methode stammt aus der traditionellen chinesischen Medizin). Diese Methoden werden vor allem von speziell dafür ausgebildeten Hebammen angeboten.

37. Schwangerschaftswoche: Die Spannung steigt! – Psychisch und körperlich.

Mit der 37. Schwangerschaftswoche beginnt der zehnte Schwangerschaftsmonat (nach Mondmonaten berechnet). Herzlichen Glückwunsch – sollte es Ihr Kind eilig haben und jetzt schon zur Welt kommen, gilt es zwar als spätes Frühchen, mit negativen Folgen für seine Gesundheit ist aber nicht zu rechnen.

Die Spannung steigt! – psychisch und körperlich. Die Schwangerschaft ist bereits seit einigen Wochen sehr beschwerlich, sodass Sie sich vielleicht mittlerweile die Geburt herbeisehnen. Höchstwahrscheinlich wächst auch Ihre Ungeduld, Ihr Baby endlich in den Armen halten zu können. Ein bisschen Aufregung, zunehmende Ungeduld und Nervosität sind normal. Viele Schwangere werden kurz vor der Geburt aktiv, putzen zum Beispiel ihre Wohnung, um für die Ankunft ihres Kindes alles vorbereitet zu haben.

Die meisten Babys verlieren übrigens ab der 37. Schwangerschaftswoche die Lanugo-Behaarung; bei manchen wächst noch vor der Geburt ein Haarschopf, dessen Farbe auch mal gerne zunächst ganz anders sein kann als die der Eltern! Meist ist davon auszugehen, dass sich die Haarfarbe des Kindes in den ersten Lebensjahren noch verändern wird.

Vielen Schwangeren macht in den letzten Schwangerschaftswochen vor der Geburt der große Bauch zu schaffen – nicht nur aufgrund des Gewichtes, sondern weil die Haut mittlerweile sehr spannt und häufig juckt. Sanftes Eincremen oder Ölen (bitte ätherische Öle weiterhin nur nach Absprache mit den Ärzten verwenden) kann meist Linderung verschaffen – und für das Baby sind es zusätzliche Streicheleinheiten! Falls das Jucken unerträglich wird, können Sie den Bauch mit Apfelessig (gekühlt) abreiben.

38. Schwangerschaftswoche: Es ist ganz offiziell – Ihr Baby ist nun geburtsreif!

Es ist ganz offiziell – nun ist Ihr Baby geburtsbereit. Es produziert ausreichend Surfactant und Kortison, was seine Lungen für den Zeitpunkt, wenn es Ihren Körper verlässt, auf die eigene Atmung vorbereitet. Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt wird nun bei den Untersuchungen vor allem überprüfen, ob die Plazenta noch ihre Funktion erfüllen kann und ob noch ausreichend Fruchtwasser in der Gebärmutter vorhanden ist.

Viele werdende Mütter horchen in der Spätschwangerschaft zunehmend in sich hinein, in Erwartung der ersten Anzeichen, dass die Geburt bald losgeht. Wie erkenne ich, ob das Übungs-, Senk- oder doch bereits die Geburtswehen sind? – diese Frage stellen sich insbesondere Erstgebärende.

Übungswehen werden als kurzzeitige Verhärtungen der Gebärmutter wahrgenommen, die unregelmäßig, nicht zwangsläufig schmerzhaft sind, und sich wieder lösen. Die Senkwehen treten bei Erstgebärenden meist ungefähr zwei bis vier Wochen vor der Geburt auf. Die Geburtswehen unterscheiden sich von den Übungs- und Senkwehen vor allem dadurch, dass sie regelmäßig, in immer kürzeren Abständen auftreten und dabei immer stärker werden.

Ein kleiner Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie ein warmes Bad nehmen – lassen die Schmerzen nach, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Übungswegen. Bei Senkwehen hilft oft ein Positionswechsel.

39. Schwangerschaftswoche: Nur vier Prozent der Kinder werden am errechneten Geburtstermin geboren!

Für Sie und Ihr Kind heißt es eigentlich nur warten. Die meisten Erstgebärenden machen sich Sorgen, wie sie erkennen, dass die Geburt losgeht. Der Geburtsbeginn kündigt sich meist durch die Zunahme der Wehentätigkeit, den Abgang von Schleim und Blut und eventuell einen Blasensprung an. Wenn Sie über einen Zeitraum von einer Stunde regelmäßig im Abstand von zehn Minuten Wehen haben, Ihre Fruchtblase platzt oder Sie eine leichte Blutung feststellen, sollten Sie in die Klinik fahren, besser noch sich dorthin fahren lassen.

Die Geburt des Kindes kann sich aber auch ganz normal verzögern. Ist der errechnete Geburtstermin überschritten, werden Sie anfangs alle zwei Tage und später sogar täglich einbestellt, um mittels CTG (Kardiotokogramm/Wehenschreiber) zu prüfen, ob alles in Ordnung ist. Manchmal ist es notwendig, die Geburt künstlich einzuleiten. Aber seien Sie nicht beunruhigt, in der Geburtsklinik werden Sie dazu beraten!

Einige Vorzeichen für die bevorstehende Geburt können sein:

  • Plötzlich einsetzende Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und Ungeduld
  • Das sogenannte Zeichnen: Leicht blutiger oder pinker Ausfluss, der infolgedessen auftritt, dass sich der Schleimpfropf gelöst hat, der bisher den Muttermund verschlossen hatte
  • Die bisher kontinuierliche Gewichtszunahme hört meist eine Woche vor der Geburt auf

Übrigens werden nur vier Prozent der Kinder tatsächlich am errechneten Geburtstermin geboren! Die meisten Babys kommen im Zeitraum von zwei Wochen davor oder danach zur Welt.

40. Schwangerschaftswoche: Das dritte Schwangerschaftsdrittel ist fast geschafft!

Mit der 40. Schwangerschaftswoche endet das dritte Schwangerschaftsdrittel und damit theoretisch auch die Schwangerschaft. Doch erst ab der 41. Woche gilt das Kind als „übertragen“ – wenn’s dem Baby und der Mutter aber weiterhin gut geht, wird auch dann nicht zwangsläufig die Geburt eingeleitet.

Nun werden Sie jedoch von Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt noch engmaschiger betreut – alle zwei Tage geht’s zur Untersuchung. Falls sich Ihr Baby dann noch immer Zeit lässt, werden Sie ab nächster Woche jeden Tag untersucht. Auch wenn Sie sich die Geburt und Ihr altes Körpergefühl herbeisehnen und sehr ungeduldig darauf warten, Ihr Kind endlich in den Armen zu halten, ist es nun empfehlenswert, wenn Sie versuchen, sich so weit wie möglich zu entspannen und Ihre Kräfte für die Geburt aufzuheben.

Sie können sich von Ihren Ärzten und Ihrer Hebamme dazu beraten lassen, was Sie selbst unternehmen können, damit die Geburt losgeht. So können etwa warme Bäder die Wehen fördern, lange Spaziergänge erhöhen den Druck auf den Muttermund. Auch manche Kräuter wirken wehenauslösend – fragen Sie einfach Ihre betreuenden Ärzte bzw. die Hebamme, ob dies für Sie eine geeignete Option ist.

41. Schwangerschaftswoche: Überfällig!? – Spätestens Ende nächster SSW wird Ihr Baby auf die Welt geholt

Geburtstermin überschritten? Nun werden Sie als „überfällig“ und Ihr Kind als “übertragen” bezeichnet. Doch solange es Ihnen und dem Baby gut geht, die Plazenta noch funktionsfähig ist und genügend Fruchtwasser vorhanden ist, wird weiterhin abgewartet. Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt werden dies ab jetzt alle zwei Tage überprüfen. Nur wenn hierbei Hinweise auf eine Unterversorgung des Kindes festgestellt werden, wird die Geburt eingeleitet oder das Baby wird per Kaiserschnitt geholt.

Übrigens gibt es mittlerweile Theorien, die besagen, dass sehr reif geborene Babys bis ins Schulalter hinein ihren Altersgenossen gegenüber einen Entwicklungsvorsprung haben! Auch wenn also die Schwangerschaft und das Warten mittlerweile sehr beschwerlich sind, ist dies für Ihr Kind möglicherweise gut.

Wichtig zu wissen: Um Ihr Baby brauchen Sie sich jetzt keine Sorgen zu machen – Ihre Ärzte werden umgehend auf Anzeichen einer Unterversorgung reagieren.

Wahrscheinlich sind Sie nun sehr ungeduldig – so geht es den meisten Schwangeren, deren Ungeborenes sich Zeit lässt. Dennoch wäre es gerade jetzt gut, wenn Sie versuchen, sich zu entspannen und diese Zeit dafür zu nutzen, sich vor der Geburt noch etwas auszuruhen, um für das wichtige Ereignis und die erste Zeit mit Ihrem Baby ausreichend Kraft zu haben.

42. Schwangerschaftswoche: Ist es so weit? Bald halten Sie Ihr Baby in den Armen

Ihr Baby lässt sich Zeit, doch dies ist an sich kein Grund zur Sorge – sein Gesundheitszustand wird ab zehn Tagen nach dem errechneten Geburtstermin täglich ärztlich überprüft , sodass bei Anzeichen für eine Unterversorgung zügig gehandelt werden kann. Tatsächlich wird Ihr Baby spätestens Ende dieser Woche auf die Welt geholt. Dies hat vor allem den Grund, dass nach der 42. Schwangerschaftswoche das Risiko von Komplikationen ansteigt.

Sprich: Es dauert nicht mehr lange, bald werden Sie Ihr Baby in den Armen halten! Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt werden nun mit Ihnen besprechen, ob und wie die Geburt eingeleitet werden soll oder ob ein Kaiserschnitt die bessere Option ist. Zwischenzeitlich können Sie es mit einer angenehmen Methode zur Wehenförderung versuchen – nämlich mit Sex! Die Samenflüssigkeit enthält sogenannte Prostaglandine, die Wehen auslösend wirken können und tatsächlich spricht – bis die Wehen einsetzen – nichts gegen Sex und körperliche Zärtlichkeit.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Geburt und eine tolle erste Zeit mit Ihrem Baby!

Hinweis

Dieser Blogbeitrag ist der dritte und letzte Teil einer Serie. Im vorherigen Beitrag haben wir uns um das zweite Trimester der Schwangerschaft gekümmert. Das erste Schwangerschaftsdrittel finden Sie hier.

Autor: Dr. Renate Kirschner, Dr. Wolf Kirschner, Stephan-Nicolas Kirschner
Bild-Copyright © sabelskaya / iStock

Schlagworte: , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , ,

BabyCare Handbuch mit App und persönlichem Analysebrief
Schon gewusst? Unser Tipp ...

BabyCare gibt’s bei vielen Krankenkassen kostenlos

Erhalten Sie noch mehr wissenschaftlich gesicherte Informationen sowie individuelle Auswertungen und auf Sie persönlich zugeschnittene Empfehlungen. Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen.