Im zweiten Trimester einer Schwangerschaft erfahren viele Frauen bemerkenswerte körperliche Veränderungen. Der Bauch beginnt zu wachsen und die Bewegungen des Babys werden intensiver spürbar. Es ist eine Phase der Vorfreude und des Wohlbefindens für viele werdende Mütter. Lassen Sie uns näher darauf eingehen, welche Veränderungen im zweiten Trimester auftreten und wie Sie diese besondere Zeit der Schwangerschaft bestmöglich genießen können.
Inhaltsverzeichnis
13. Schwangerschaftswoche: Das zweite Trimester fängt an! Die kritische Phase ist überstanden.
Mit der 13. Schwangerschaftswoche beginnt das zweite Schwangerschaftsdrittel. Die kritische Phase ist überstanden, das Risiko einer Fehlgeburt sinkt stark. Viele werdende Mütter wählen diesen Zeitpunkt, um dem Umfeld und dem Arbeitgeber die freudige Nachricht mitzuteilen.
Die meisten Frauen erleben übrigens das zweite Schwangerschaftsdrittel als die schönste Zeit ihrer Schwangerschaft. Die typischen Beschwerden der Frühschwangerschaft haben nachgelassen, der Körper und die Psyche haben sich auf den neuen Zustand eingestellt, noch sind Sie körperlich fit. Es ist ein guter Zeitpunkt, um noch „vor dem Baby“ Urlaub zu machen.
Auch wenn die Folsäure nun keinen Einfluss mehr auf die Entwicklung des Kindes hat, sollten Sie diese weiterhin einnehmen – die Wirkung kommt Ihrem Körper zugute. Die empfohlene Dosis beläuft sich auf 0,4 mg täglich.
Sehr genaue Informationen zur individuellen Aufnahme von allen Vitaminen und Mineralstoffen erhalten Sie, wenn Sie im BabyCare-Fragebogen die Ernährungsanalyse auf der Grundlage eines 7-Tage-Ernährungsprotokolls durchführen lassen.
Die Knorpel Ihres Babys fangen allmählich an zu verknöchern. Dieser Prozess wird erst im Teenageralter abgeschlossen sein. Da nun auch die Gehörknöchelchen verknöchern, kann das Ungeborene die ersten Geräusche wahrnehmen.
Wichtig, wenn Sie als Schwangere berufstätig sind: Ab jetzt sieht das Mutterschutzgesetz einige Beschäftigungsverbote vor, wie z. B. schwere körperliche Arbeiten oder Arbeiten mit erhöhter Unfallgefahr. Teilen Sie Ihrem Arbeitgeber den voraussichtlichen Geburtstermin Ihres Kindes mit (zum Beispiel mit einer Kopie des unteren Teils der Seite 6 des Mutterpasses).
Falls bislang nicht geschehen, wird es nun Zeit, dass Sie sich um eine Hebamme kümmern. Zwar werden Sie deren Dienste erst im späteren Verlauf der Schwangerschaft in Anspruch nehmen, doch viele Hebammen sind im Voraus ausgebucht. Daher lieber jetzt schon dran denken. Wichtig bei der Wahl der Hebamme – die Chemie muss stimmen!
Für Zwei essen? Bitte nicht! Tatsächlich steigt ab jetzt Ihr Kalorienbedarf um ca. 250 Kilokalorien an. Wie viel Sie im Verlauf der Schwangerschaft zunehmen sollten, hängt von deinem Body-Mass-Index vor der Schwangerschaft ab. Ob Ihre Gewichtszunahme im Rahmen bleibt, können Sie in der BabyCare-App mit dem Test „Gewichtszunahme“ regelmäßig überprüfen.
Noch schreit es nicht! Die Stimmbänder Ihres Babys sind aber schon so weit – es könnte Laute erzeugen.
14. Schwangerschaftswoche: Daumenlutschen! – Ihr Baby vertreibt sich immer aktiver die Zeit.
Ihr Kind wird nun sinnlich erfahrbar, da in dieser Phase die Herztöne hörbar gemacht werden können und im Ultraschall das kleine Wesen deutlicher zu sehen ist. Auch dem Vater ermöglicht ein Ultraschallbild, das werdende Kind zu erkennen. Dies alles schafft eine gute Grundlage für Ihre Identifikation mit Ihrem Kind und für die Herausbildung der zukünftigen Rolle als Mutter bzw. auch als Vater.
Noch bis Ende dieser Schwangerschaftswoche ist die Nackenfaltenmessung möglich. Diese wird nur auf ausdrücklichen Wunsch der werdenden Mutter bzw. der werdenden Eltern durchgeführt. Bei auffälligem Befund können weitere Untersuchungen folgen (bspw. die nicht-invasive Pränataltestung (NIPT), eine Amniozentese oder eine Chorionzottenbiopsie).
Nun funktioniert auch der Saugreflex Ihres Babys und er wird fleißig geübt! Ihr Baby vertreibt sich immer aktiver die Zeit: Es lutscht am Daumen, greift nach der Nabelschnur und spielt damit. Im Übrigen sind die meisten Babys Rechtshänder – laut einer Studie nuckeln 80 % der Föten am rechten Daumen.
Sie sollten nun besonders auf Ihre Zahnhygiene achten, denn durch die Schwangerschaft und die damit verbundene Hormonumstellung ist einerseits Ihr Zahnfleisch besser durchblutet, andererseits sind Sie anfälliger für Infektionen. Zusätzlich werden die Zähne durch das Schwangerschaftserbrechen der schädlichen Magensäure ausgesetzt. Sie können sich auch ärztlich dazu beraten lassen, ob bei Ihnen Calciumsubstitution notwendig bzw. empfehlenswert ist.
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Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen. BabyCare ist bei rund 70 Krankenkassen in Deutschland kostenfrei erhältlich!
15. Schwangerschaftswoche: Herzensangelegenheit! – Das Herz Ihres Babys arbeitet schon.
Ab der 15. Woche kann bei Frauen ab 35 Jahren bzw. wenn erblich bedingte Risiken vorliegen oder bei Verdacht auf Fehlbildungen eine Amniozentese durchgeführt werden. Hierbei wird Fruchtwasser entnommen und untersucht. Das Ergebnis liegt zehn bis 21 Tage nach der Entnahme vor. Diese Diagnostik ist sorgfältig gegen Nutzen und Risiken abzuwägen, da ein Abortrisiko von einem halben bis einem Prozent besteht. Lassen Sie sich vorher durch Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt gut beraten.
Nun ist das Herz Ihres Babys vollständig entwickelt und erfüllt bereits seine Funktion – die Organe mit Blut, also mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Die Pankreas fängt an, Insulin, und die Leber, die Gallenflüssigkeit zu produzieren.
Wieder mal die Schlüssel verlegt? Viele Schwangere klagen nun über Vergesslichkeit und Konzentrationsstörungen. Doch kein Grund zur Sorge – das normalisiert sich spätestens nach der Geburt.
16. Schwangerschaftswoche: Ihr Baby nimmt nun immer mehr Geräusche wahr.
Ihr Körper beginnt, Kolostrum (Vormilch) zu produzieren – diese gelbliche Flüssigkeit kann bereits jetzt aus den Brüsten austreten. Bei den meisten Schwangeren verändert sich ab spätestens jetzt die Figur – die Taille verschwindet, der Bauch wird langsam sichtbar.
Die Organe Ihres Babys sind ausgebildet, fortan geht es darum, an Größe und Gewicht zuzulegen. Auf den Fingerkuppen entstehen kleine Rillen – der Ansatz für die späteren Fingerabdrücke. Der Fötus wird immer aktiver, er streckt sich, schneidet Grimassen, lutscht am Daumen und spielt mit der Nabelschnur. Haben Sie gewusst, dass die Nabelschnur spiralförmig ausgebildet ist? Dadurch kann sie nicht leicht abknicken.
Ihr Baby nimmt nun auch immer mehr Geräusche wahr – zunächst Ihre Stimme sowie Ihre Herz-, Magen- und Darmgeräusche. Hören kann es aber bislang nicht, die Geräusche werden per Knochenleitung übertragen.
17. Schwangerschaftswoche: Für viele Schwangere ist das Baby mittlerweile deutlich spürbar.
Für viele Schwangere ist das Baby mittlerweile deutlich spürbar – es wird aber noch etwas dauern, bis der werdende Papa die Bewegungen des Kindes ebenfalls wahrnehmen kann.
Haben Sie gewusst? Bei vielen Frauen werden während der Schwangerschaft die Füße größer – mitunter auch nachhaltig! Schuld daran ist unter anderem die hormonelle Umstellung – dadurch wird die Elastizität der Gefäße erhöht. Gleichzeitig drückt die wachsende Gebärmutter auf die Hohlvene, sodass die Blutzirkulation in den Beinen generell erschwert wird. Die Folge können größere Füße sein!
Wieder Lust auf Sex? Vielen Schwangeren geht es so – die Schwangerschaftsbeschwerden haben nachgelassen und die Geschlechtsorgane sind nun besonders gut durchblutet. Bei komplikationsfreiem Schwangerschaftsverlauf spricht auch nichts dagegen! Das Baby ist durch die Fruchtblase gut geschützt und ein Orgasmus fördert in dieser Phase der Schwangerschaft keine Wehen. Im Zweifel sollten Sie sich dazu mit Ihren Ärzten besprechen.
Aufgrund des gesteigerten Blutvolumens und des erhöhten Eisenbedarfs kommt es bei nicht wenigen Schwangeren zum Eisenmangel. Doch dies ist unbedingt zu vermeiden, denn Eisenmangel kann das Risiko von einer Frühgeburt steigern.
Ihr Baby nimmt durch die Bauchdecke bereits Berührungen wahr – so können Sie es bei Bedarf beruhigen, indem Sie Ihren Bauch streicheln.
18. Schwangerschaftswoche: Druck auf der Blase? – Höchste Zeit für das Beckenbodentraining!
Höchste Zeit für das Beckenbodentraining! Langsam spüren Sie das wachsende Gewicht des Babys und der Plazenta – das kann anstrengend werden, auch für die Blase. Sport, vor allem Schwangerschaftsgymnastik, kann Abhilfe schaffen.
Die Gebärmutter fängt an, auf den Magen zu drücken, gleichzeitig erschlafft durch die Wirkung der Schwangerschaftshormone der Schließmuskel der Speiseröhre. Mögliche Folge – Sodbrennen. Falls Sie zu den Frauen gehören, die unter dieser Schwangerschaftsbeschwerde leiden, sollten Sie darauf achten, den Kopf beim Schlafen höher zu lagern. Empfehlenswert ist es auch, über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt darüber, ob in Ihrem Fall eine Calcium-Substitution angeraten ist. Ihr Baby braucht nämlich gerade viel davon – für die Stärkung seiner Knochen. Und nicht zu vergessen: In der Schwangerschaft wird vorrangig Ihr Kind mit Mikronährstoffen versorgt.
Ihr Baby hat noch keinen Tag-Nacht-Rhythmus – es schläft etwa 20 Stunden über den Tag verteilt. Ihr seid allerdings abwechselnd auf Touren – wenn Sie sich entspannen, kommt Ihr Baby in Schwung. Viele Babys sind zwischen 19 und 22 Uhr am aktivsten.
19. Schwangerschaftswoche: Mädchen oder Junge? – Der zweite Ultraschall zeigt’s vielleicht!
Zwischen dem Beginn der 19. und dem Ende der 22. Schwangerschaftswoche steht die zweite Basis-Ultraschalluntersuchung an. Es werden erneut, wie bereits während der ersten Untersuchung, Ihr Gewicht, Ihr Blutdruck, der Urin, die Lage der Gebärmutter sowie Ihr Hämoglobingehalt überprüft.
Die Ultraschalluntersuchung dient der erneuten Feststellung, ob es sich um eine Einlings- oder eine Mehrlingsschwangerschaft handelt. Des Weiteren werden Lage, Bewegungen und Herzaktivität des Babys überprüft, sowie die Fruchtwassermenge und die Lage und Funktion der Plazenta. Auch werden biometrische Daten erhoben, aus denen die Größe des Babys ermittelt wird. Möglich ist auch eine Überprüfung der körperlichen Entwicklung des Ungeborenen – diese wird auf Wunsch von einem qualifizierten Untersucher durchgeführt.
Mädchen oder Junge? Zwar ist das Geschlecht des Kindes schon früher erkennbar, wird aber meistens in der zweiten Ultraschalluntersuchung festgestellt. Wenn Sie sich bei der Geburt überraschen lassen möchten, sagen Sie es Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt vor dem Ultraschall. Bisher wurde bei Ihrem Baby übrigens immer die Scheitel-Steiß-Länge (SSL) ermittelt – ungefähr ab jetzt wird es die Scheitel-Fersen-Länge (SFL) sein.
Jetzt können Sie möglicherweise bereits die ersten Bewegungen des Kindes bemerken. Dies kann jedoch auch erheblich später erfolgen (21.-22. SSW), besonders wenn Sie zum ersten Mal schwanger sind und diese Berührungen eines Kindes noch nicht richtig kennen.
Nase zu? Das ist zwar unangenehm, aber in dieser Phase der Schwangerschaft normal. Das erhöhte Blutvolumen kann nämlich die Nasenschleimhaut anschwellen lassen. Doch auf abschwellende Nasensprays sollten Sie jetzt zugunsten von Meerwassersprays verzichten.
20. Schwangerschaftswoche: Halbzeit! Die Bewegungen des Babys merken Sie vielleicht bereits als Tritte
Halbzeit! Ihr Baby wird immer aktiver und verbringt viel Zeit damit, seine Umgebung zu erforschen. Seine Bewegungen merken Sie möglicherweise bereits – als Tritte. Da diese eventuell langsam auch durch die Bauchdecke wahrgenommen werden können, kann Ihr Umfeld allmählich an Ihrer Schwangerschaft teilnehmen.
Die Sinnesorgane bilden sich aus: Ihr Kind kann hören. Unterhalten Sie sich mit ihm. Spielen Sie ihm schöne Musik vor und vermeiden Sie Lärm. Sie werden merken, wie sich das Kind sonst durch Strampeln wehrt.
Der Körper Ihres Babys ist jetzt von der Lanugo-Behaarung bedeckt. Diese sorgt dafür, dass die Käseschmiere hängen bleibt und so die Haut des Fötus besser geschützt ist. Das Lanugo-Haar verschwindet meist noch vor – spätestens aber kurz nach der Geburt.
Haben Sie Rückenschmerzen? Bei vielen Schwangeren sind die Brüste nun so schwer, dass ein Umstands-BH hermuss. Durch breitere Träger werden der Rücken und das Bindegewebe besser gestützt.
21. Schwangerschaftswoche: Schonen Sie sich! – Gerade entwickelt sich das Gehirn Ihres Babys intensiv
Mit den ersten spürbaren Bewegungen des Kindes beginnt die sogenannte Konkretisierungsphase, in der die werdende Mutter die persönliche Beziehung zum Kind findet. Nun können Sie Ihr Kind ohne die Hilfe der Technik täglich selbst spüren. Es lebt und es wächst – nahezu alle Schwangeren empfinden bei dieser Feststellung Freude, Sicherheit und Erleichterung. Negative Gefühle, Ängste und Unsicherheiten sind jetzt bei den meisten wie weggeblasen.
Mehr und mehr stehen die Geburt und das Kind im Vordergrund. Ein Name muss gefunden werden. Das Kinderbett wird gekauft. Und abends geht es zur Schwangerschaftsgymnastik und in den Geburtsvorbereitungskurs. All diese Aktivitäten tragen dazu bei, die neue Rolle besser zu verstehen, und verstärken die Gewissheit, der neuen Lebenssituation gewachsen zu sein und diese bewältigen zu können.
Gerade entwickelt sich das Gehirn Ihres Babys sehr intensiv – die Hirnfurchen entstehen. Sie sollten jetzt übermäßige Anstrengungen vermeiden.
Sie sollten auch generell allmählich darauf achten, sich körperlich zu schonen: übermäßig langes Stehen vermeiden und keine schweren Dinge heben. Das wachsende Gewicht der Gebärmutter, der Plazenta und des Babys belastet nämlich immer mehr Ihren Rücken und den Beckenboden. Falls Sie es nicht vermeiden können, Schweres zu heben: machen Sie dies nur aus der Hocke und achten Sie darauf, dass Ihr Rücken dabei gerade ist.
22. Schwangerschaftswoche: Zuckt Ihr Bauch? – Das Baby hat Schluckauf, eine kleine Atemübung
Ihr Magnesiumbedarf ist derzeit erhöht – ein mögliches Anzeichen für einen Mangel sind Krämpfe, insbesondere Wadenkrämpfe. Abgesehen von den unangenehmen Beschwerden kann Magnesiummangel auch zu vorzeitigen Wehen führen und ist deswegen unbedingt zu vermeiden. Doch die gute Nachricht lautet: Meist reicht eine Ernährungsumstellung aus, um den Mangel zu beheben!
Zuckt Ihr Bauch? Viele Kinder bekommen in der 22. Schwangerschaftswoche ihren ersten Schluckauf, der sich so bemerkbar macht. Dieser Schluckauf ist im Grunde nichts anderes als eine Atemübung – das Baby „atmet“ Fruchtwasser ein und aus.
23. Schwangerschaftswoche: Schwindelig vor Glück? – Das steigende Blutvolumen beeinflusst den Kreislauf
Wird Ihnen derzeit häufiger mal schwindelig? Damit stehen Sie nicht alleine da. Während der Schwangerschaft steigt stetig Ihr Blutvolumen. Des Weiteren sind Ihre Blutgefäße durch die Hormonumstellung erweitert und weicher. So kann es sein, dass das Blut bspw. beim Sitzen verstärkt in die Beine sackt. Eine mögliche Folge: Ein Schwindelanfall beim Aufstehen.
Doch meist dauert es nur ein paar Sekunden, bis sich der Blutdruck normalisiert. Und noch eine gute Nachricht: Ihr Baby verfügt bereits über seinen eigenen Blutkreislauf, daher wird es durch Ihre möglichen Kreislaufprobleme nicht beeinflusst. Falls die Schwindelanfälle jedoch häufiger auftreten oder gar zur Bewusstlosigkeit führen, sollten Sie sich unbedingt an Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt wenden, um einen möglichen Eisenmangel auszuschließen.
Bewegt sich eine kleine Beule wellenartig über Ihren Bauch? Dann ist Ihr Baby gerade dabei, sich von einer Seite auf die andere zu drehen.
24. Schwangerschaftswoche: In der Lunge des Babys entstehen erste Lungenbläschen!
Zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wird Schwangeren der orale Glukosetoleranztest (oGTT), im Volksmund »Zuckertest« angeboten. Der Test ermittelt, ob Sie einen Schwangerschaftsdiabetes entwickelt haben und erfolgt zweistufig. Diesen Test sollten Sie unbedingt wahrnehmen, denn bei der Hälfte der Schwangeren, bei denen der Gestationsdiabetes auftritt, liegen keine der bekannten Risikofaktoren vor.
Diabetes wird auch als Zuckerkrankheit bezeichnet. Es ist eine Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper das Hormon Insulin nicht mehr selbstständig richtig produzieren kann. Insulin ist dafür zuständig, den Blutzuckerhaushalt auszugleichen. In einer Schwangerschaft kann ein erhöhter Blutzuckerspiegel auftreten. Das führt dazu, dass auch mehr Zucker zum Fötus gelangt. Daraufhin steigert der Körper des Babys seine eigene Insulinabgabe, was den Fettaufbau fördert. Die Folge ist übergroßes und schweres Baby.
Um einen Diabetes zu erkennen, erhalten Sie zunächst im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung eine Glukoselösung, die Sie trinken. Nach einer Stunde wird Ihnen Blut abgenommen und Ihr Blutzuckerwert bestimmt. Ist der Wert erhöht, muss ein zweiter Test (Bestätigungstest) durchgeführt werden, bei dem Sie nüchtern morgens in die Praxis einbestellt werden.
Ihnen wird dreimal Blut abgenommen und der Blutzuckerwert gemessen (vor Einnahme der Glukoselösung, nach einer und nach zwei Stunden). Bei einer bestimmten Wertüberschreitung wird die Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“ gestellt und das Ergebnis im Mutterpass dokumentiert. Die weitere Betreuung in der Schwangerschaft wird dann zusammen mit einem Facharzt für Innere Medizin (vorzugsweise einem Diabetologen) erfolgen.
Ein wichtiger Entwicklungsschritt – in der Lunge Ihres Babys entstehen nun die ersten Lungenbläschen. Zwar dauert es noch eine Weile, bis sich diese völlig ausgebildet haben und die Lunge voll funktionsfähig ist, doch haben Frühgeborene etwa ab dieser Woche mit intensivmedizinischer Betreuung die ersten Überlebenschancen.
25. Schwangerschaftswoche: Jetzt kann Ihr Baby schmecken!
Für viele werdende Mütter wird die Schwangerschaft nun langsam beschwerlich. Ihr Bauch wächst nun schneller: Ihr Baby legt sich in Vorbereitung auf die Geburt eine Fettschicht an und die Fruchtwassermenge erhöht sich. Dies bedeutet unter anderem, dass sich Ihr Schwerpunkt nach vorn verlagert. Auch kann es sein, dass Sie ab jetzt häufiger Atemnot spüren.
Ihre eigenen Organe werden nämlich durch die vergrößerte Gebärmutter aus ihrer normalen Lage verdrängt. So etwa das Zwerchfell, sodass gelegentlich die Atmung erschwert ist. Auch Harndrang kann jetzt wieder verstärkt auftreten. Das Kind belastet Ihre Wirbelsäule; versuchen Sie, diese zu schonen und durch aktive Übungen zu entlasten.
Schlaflosigkeit kann auftreten – wenn Sie ruhen wollen, ist dein Kind besonders aktiv! Sie sollten aber keine Schlaf- oder Beruhigungsmittel nehmen. Lassen Sie sich im Zweifel von Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt beraten. Fällt es Ihnen schwer, eine geeignete Schlafposition zu finden? Für viele Schwangere bewährt sich, auf der Seite zu liegen, das untere Bein auszustrecken und das obere Bein anzuwinkeln. Zusätzlich können Sie auch ein Seitenschläferkissen oder ein Stillkissen unter das obere Bein legen.
Jetzt kann Ihr Baby schmecken – vorzugsweise Süßes! Wie Sie sich ernähren, hat übrigens Einfluss darauf, wie das Fruchtwasser schmeckt. Aber bitte nicht verstärkt auf Zuckerhaltiges zurückgreifen – Obst ist die bessere Wahl.
26. Schwangerschaftswoche: Ihr Baby kann nun zwischen hell und dunkel unterscheiden!
Seit Beginn der 24. und noch bis Ende der 27. Schwangerschaftswoche wird Schwangeren noch ein weiterer Antikörper-Suchtest angeboten. Sind die Blutgruppen der Mutter und des Babys nämlich Rhesus-unterschiedlich und kommt es während der Geburt zum Blutkontakt zwischen Mutter und Kind, kann die sogenannte Rhesus-Unverträglichkeit die Folge sein. Diese wirkt sich zwar nicht auf die aktuelle Schwangerschaft aus, kann aber bei einer weiteren Schwangerschaft von Bedeutung sein.
Bei einer Rhesus-Unverträglichkeit reagiert das Immunsystem der Mutter auf bestimmte Merkmale des kindlichen Blutes. Dabei zerstören die Rhesus-Antikörper die roten Blutkörperchen des Kindes. Um dem vorzubeugen, wird allen Rhesus-negativen Schwangeren zwischen der 28. SSW und der 30. SSW sowie innerhalb von 72 Stunden nach der Geburt die sogenannte Rhesusprophylaxe verabreicht.
Ihr Baby öffnet nun seine Augen. Es kann zwar bislang nicht richtig sehen, aber es unterscheidet bereits zwischen hell und dunkel, nimmt auch wechselnde Formen und Farben wahr. Auch wenn Sie und der Vater des Kindes braune Augen haben, ist die Augenfarbe Ihres Babys derzeit noch blau-grau – erst nach der Geburt lagern sich die Farbpigmente in der Regenbogenhaut des Auges ein.
Spätestens jetzt ist es Zeit für die Wahl des Geburtsorts! Viele werdende Eltern machen sich nun konkret Gedanken über die Geburt und die erste Zeit danach. Wenn Sie Ihr Kind in einer Klinik zur Welt bringen möchten, ist nun eine gute Zeit, um sich den Kreißsaal anzusehen. Steht Ihre Entscheidung hinsichtlich des Geburtsortes und der Geburtsmethode noch gar nicht fest? Dann ist es erst recht empfehlenswert, einen oder einige Kreißsäle oder Geburtshäuser zu besichtigen, um sich ein Bild zu machen.
27. Schwangerschaftswoche: Das Knochenmark Ihres Babys produziert nun Blutkörperchen!
Ein unverwechselbares Gesicht (Gesichtsphysiognomie) wird ausgebildet. Das Baby kann Schluckauf bekommen. Ab jetzt wachsen die Überlebenschancen für ein Frühgeborenes. Dennoch weisen viele Kinder, die jetzt schon geboren werden, gesundheitliche Beeinträchtigungen auf.
Haben Sie gerade das Gefühl, Sie nehmen intensiv zu? In den meisten Fällen handelt es sich nicht um eine tatsächliche Gewichtszunahme, sondern vielmehr um Wassereinlagerungen. Diese sollten Sie auf keinen Fall auf eigene Faust zu bekämpfen versuchen! Lassen Sie sich zu diesem Thema und den Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern, von Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt beraten.
Hand eingeschlafen? Einige Frauen bekommen in dieser Phase der Schwangerschaft das sogenannte Karpaltunnelsyndrom. Durch die Wassereinlagerungen verengt sich der Karpaltunnel und drückt auf die Nerven – die Symptome verschwinden meist spätestens nach der Geburt.
Das Knochenmark Ihres Babys produziert nun Blutkörperchen. Insgesamt sind die Organe des Babys mittlerweile gut entwickelt, doch die Lunge produziert noch keine ausreichenden Mengen an Surfactant – einer Substanz, die das Zusammenkleben der Lungenbläschen beim Atmen verhindert. Dies ist im Falle einer Frühgeburt meist das schwerwiegendste Problem, daher wird bei Frühgeburten immer ein Mittel zur Lungenreife verabreicht; auch bekommen Frühchen nach der Geburt Hilfe beim Atmen.
28. Schwangerschaftswoche: Klein, aber oho! Ihr Baby legt nun eine ordentliche Fettschicht an.
Sie haben bald das zweite Schwangerschaftsdrittel hinter sich. Ihre Gebärmutter ändert nun ihre Form, und zwar so, dass oben mehr Platz ist als unten. So soll Ihr Baby dabei unterstützt werden, die richtige Position für die Geburt einzunehmen. Bis es aber tatsächlich so weit ist, dauert es noch in der Regel mehrere Wochen – die meisten Babys drehen sich erst in der 36. Schwangerschaftswoche, manche sogar erst kurz vor der Geburt.
Klein aber oho! Ihr Baby legt bereits seit ein paar Wochen eine ordentliche Fettschicht an. Bis zur Geburt wird sich sein Gewicht etwa verdoppeln. Dies bedeutet für Sie, dass die ebenfalls immer größer werdende Gebärmutter Ihre Organe verdrängt. Sodbrennen, Kurzatmigkeit und häufiger Harndrang können die Folge sein. Nun ist es wichtig, dass Sie sich Ruhepausen gönnen und sich generell möglichst schonen.
Das Gehirn des Babys entwickelt sich gerade intensiv und die Gehirnaktivität nimmt zu. Auch das Immunsystem macht derzeit einen wichtigen Entwicklungsschritt durch: Es nimmt über die Plazenta Antikörper aus Ihrem Blut auf und fängt an, eigenständig zu funktionieren.
Wenn Sie bereits jetzt durch eine Hebamme betreut werden und ihre Anwesenheit während der Geburt wünschen, sollten Sie dies jetzt mit der Geburtsklinik fest vereinbaren. Stichwort: Beleghebamme. Auch ist es an der Zeit, sich um die Hebammenbetreuung nach der Entbindung zu kümmern. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für bis zu zwei Hausbesuche täglich in den ersten zehn Lebenstagen des Babys, danach bis acht Wochen nach der Geburt noch 16 weitere Besuche.
Falls Sie danach noch Unterstützung beim Stillen oder dem Thema Ernährung benötigen sollten, bezahlt die Kasse noch acht weitere Hausbesuche bzw. entsprechende telefonische Beratung durch die Hebamme.
Planen Sie noch eine Flugreise? Gut zu wissen: Die meisten Airlines verlangen ab der 28. Schwangerschaftswoche eine ärztliche Bescheinigung über die Unbedenklichkeit des Fluges.
Hinweis
Dieser Blogbeitrag ist der zweite Teil einer Serie. Im letzten Beitrag haben wir uns um das dritte Trimester der Schwangerschaft gekümmert. Das erste Schwangerschaftsdrittel finden Sie hier.
Autor: Dr. Renate Kirschner, Dr. Wolf Kirschner, Stephan-Nicolas Kirschner
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