Blutungen in der späteren Schwangerschaft

Mehr als jede zehnte Schwangere hat irgendwann im Laufe ihrer Schwangerschaft Blutungen. Über 80 Prozent dieser Blutungen treten in der frühen Schwangerschaft auf, wobei es sich zumeist um harmlose Blutungen handelt. Wenn eine vaginale Blutung nach der 24. Schwangerschaftswoche auftritt, spricht man von einer Blutung in der Spätschwangerschaft. Bei ca. 15 Prozent der Schwangeren mit Blutungen treten diese in der Spätschwangerschaft auf, wobei Schwangere, die unter Präeklampsie oder Bluthochdruck leiden, häufiger betroffen sind.

Ursachen von Blutungen

Es gibt verschiedene Ursachen für die Blutungen, weshalb sie unterschiedlich gefährlich sein können.

  • Wenn die auftretenden Blutungen etwa so stark wie eine normale Regelblutung oder etwas stärker sind, kann ein harmloser lokaler Defekt am Gebärmutterhals (Polypen) oder eine Venenverletzung in der Scheide der Grund dafür sein.
  • Eine Blutung kann auch entstehen, weil sich der Gebärmutterhals erweitert und sich der Schleimpfropf in ihm löst. Das geschieht normalerweise einige Tage oder wenige Wochen vor dem Beginn der Wehen.
  • Auch ein Zervixkarzinom oder das Zerreißen des Uterus sowie Entzündungen des Muttermundes können Ursachen von Blutungen sein.
  • Die häufigsten Ursachen für Blutungen in der späten Schwangerschaft sind jedoch Komplikationen mit der Plazenta (auch Mutterkuchen genannt), darunter Plazentarandblutung, Blutungen wegen atypischer Lokalisation der Plazenta (siehe unten) oder eine Plazentalösung.

Fehllage der Plazenta

Normalerweise befindet sich die Plazenta an der oberen hinteren oder vorderen Gebärmutterwand. Je nach Stadium der sogenannten Plazenta praevia sitzt diese völlig vor dem inneren Muttermund (Plazenta praevia totalis), überragt den inneren Muttermund (Plazenta praevia partialis) oder reicht lediglich an den inneren Muttermund heran (Plazenta praevia marginalis).

Je nach Art der Plazenta praevia treten leichte bis starke Blutungen auf. Inwieweit eine vaginale Entbindung möglich ist, muss durch Ihre behandelnde Frauenärztin abgeklärt werden, wobei bei einer Plazenta praevia totalis eine Entbindung per Kaiserschnitt unumgänglich ist.

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Maßnahmen bei Blutungen

Bei starken Blutungen sollten Sie sich sofort hinlegen und die Beine sowie den Unterkörper höher als den Oberkörper lagern. Anschließend sollte ein liegender Transport mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus erfolgen.

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📅 Letzte Änderung am: 23. September 2024

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