Käse ist ein wichtiger Protein- und Kalziumlieferant. Es gibt aber Käsesorten, die während einer Schwangerschaft nicht verzehrt werden sollten. Verschiedene Rohmilchkäsesorten begünstigen das Wachstum bestimmter Bakterien, die eine Lebensmittelvergiftung verursachen können. Diese Käsesorten sind feuchter und weniger säurehaltig als andere und bieten daher einen guten Nährboden für Bakterien (insbesondere für die Listeria-Bakterien).
Inhaltsverzeichnis
Käse aus Rohmilch – so erkennen Sie ihn
Sie erkennen Rohmilchkäse daran, dass auf der Verpackung der Vermerk „aus Rohmilch hergestellt“ zu finden ist. Ist dieser Hinweis nicht vorhanden, handelt es sich um Käse aus pasteurisierter Milch. Möchten Sie Käse aus der Theke kaufen, fragen Sie die Verkäuferin oder schauen Sie nach Hinweisschildern. Verzichten Sie im Zweifelsfall lieber auf den Kauf.
Käse – diese Sorten sind (ohne die Rinde!) erlaubt
- abgepackter Schnitt- und Weichkäse aus pasteurisierter Milch wie Gouda, Edamer, Butterkäse, Leerdamer, Tilsiter
- Hartkäse wie Appenzeller, Bergkäse, Comté, Chester, Emmentaler, Greyerzer, Parmesan
- industriell hergestellter und abgepackter Feta, Frischkäse, körniger Frischkäse („Hüttenkäse“), Mascarpone, Mozzarella, Ricotta
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Einige Sorten müssen thermisch behandelt werden
Einige Käsesorten sollten jetzt besser nicht auf dem Speiseplan stehen, wenn sie nicht mindestens für zwei Minuten auf über 70 °C erhitzt wurden. Denn die gefährlichen Erreger der Listeriose und auch Toxoplasmose werden abgetötet, wenn sie für ein paar Minuten Temperaturen von über 70 °C ausgesetzt sind. Wichtig ist, dass auch das Innere des Käses mindestens zwei Minuten diese Temperatur erreicht. Das bloße Schmelzen reicht deswegen nicht aus, der Käse muss ein paar Minuten köcheln. Dies sollten Sie beachten bei folgenden Käsesorten:
- Käserinde aller Sorten!
- Weichkäse wie Brie, Camembert, Mont d’Or, Rocamadour, Roquefort, Gorgonzola
- Weichkäse mit Rotschmiere wie Limburger, Munster, Romadur
- Sauermilchkäse wie Handkäse, Harzer Roller, Korbkäse, Mainzer Käse, Spitzkäse, Stangenkäse
- eingelegter Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen zur Entnahme, wie Feta, Schafskäse, Mozzarella, Ziegenkäse
- bereits fertig geriebener Käse
- Käse von Salattheken in der Kantine oder im Restaurant.
Welche Milchprodukte sind in der Schwangerschaft unbedenklich und worauf sollten Sie achten?
Ist der Verzehr von Käse mit Schimmelpilzkulturen schädlich?
Schimmelkäse bietet Listerien einen optimalen Nährboden, sie vermehren sich sehr schnell darin. Schimmelkäse sollte in der Schwangerschaft nicht roh gegessen werden. Falls Sie daraus eine Käsesauce zubereiten und diese über 70 Grad erhitzen, bestehen aber keine gesundheitlichen Risiken. Geöffnete Verpackungen von Schimmelkäse sollten Sie gut gekühlt lagern und den Käse möglichst innerhalb von zwei Tagen verbrauchen.
Schimmel an verdorbenen Lebensmitteln kann Pilzgifte (Mykotoxine) bilden, Leber, Nieren, Herz, Haut und Nerven schädigen können. Werfen Sie verdorbene Nahrungsmittel deshalb unbedingt weg.
Darf ich Rohmilchkäse erhitzt essen, zum Beispiel Gorgonzola?
Ja, wenn Sie diesen erhitzen, beispielsweise als Zutat in einer Soße. Die gefährlichen Erreger der Listeriose und auch Toxoplasmose werden abgetötet, wenn sie für ein paar Minuten Temperaturen von über 70 Grad ausgesetzt sind. Wichtig ist, dass auch das Innere des Käses mindestens zwei Minuten die Temperatur von über 70 Grad erreicht. Das bloße Schmelzen reicht deswegen nicht aus. Lassen Sie die Gorgonzolasoße also für einige Minuten köcheln.
Darf ich während meiner Schwangerschaft Mozzarella essen?
Ja, industriell hergestellten und verpackten Mozzarella dürfen Sie weiterhin essen – ebenso die industriell hergestellten und üblicherweise in Supermärkten angebotenen Käsesorten wie Feta, Schafskäse, Frischkäse, körniger Frischkäse („Hüttenkäse“), Mascarpone, Ricotta sowie Kochkäse und Schmelzkäse.
Verzichten Sie während der Schwangerschaft auf alle Käseprodukte, die frisch eingelegt beziehungsweise in offenen Gefäßen angeboten werden – egal ob Feta, Schafskäse, Mozzarella oder andere Sorten.
Autor: Stephan-Nicolas Kirschner
Bild-Copyright © fichte7 / pixabay
Überarbeitung eines Originalbeitrags
Dieser Beitrag stammt ursprünglich aus dem Mai 2016 und wurde überarbeitet und um Informationen aus einem anderen unserer Blogbeiträge ergänzt.