In den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft erleben Frauen eine Vielzahl von körperlichen und emotionalen Veränderungen. Diese Phase ist geprägt von Hoffnung, Vorfreude und gelegentlich auch von Unsicherheit. In diesem Blogbeitrag möchten wir genauer beleuchten, welche Veränderungen im ersten Trimester einer Schwangerschaft auftreten, welche Entwicklungen im Körper der Mutter und beim heranwachsenden Baby stattfinden, und wie werdende Mütter sich bestmöglich auf diese aufregende Reise vorbereiten können. Tauchen wir gemeinsam ein in die faszinierende Welt der Frühschwangerschaft und lernen mehr über die spannenden Vorgänge im ersten Trimester.
Inhaltsverzeichnis
1. Schwangerschaftswoche: Ihr Zyklus beginnt – die Chance auf ein neues Leben
Am Anfang jeder Schwangerschaft steht ein neuer Zyklus, also Ihre Menstruation. Sollten Sie schwanger werden, wird der erste Tag Ihrer Regelblutung als der 1. Tag der 1. Schwangerschaftswoche (SSW 0 + 1) gezählt!
Ganz klar aber: In dieser Woche sind Sie noch nicht schwanger. Die Gebärmutterschleimhaut, die sich im letzten Zyklus aufgebaut hat, wird durch die Regel abgetragen. In Ihrem Eierstock wächst eine Eizelle heran.
Wenn Sie eine Schwangerschaft planen, ist es jetzt schon sinnvoll, Ihren Körper darauf vorzubereiten. Mit dem Rauchen aufzuhören und auf Alkohol zu verzichten sind eine gute Idee. Natürlich ist auch ausgewogene Ernährung wichtig.
Haben Sie übrigens gewusst, dass es bereits vor der Schwangerschaft empfehlenswert ist, Folsäure einzunehmen? Mit diesem Vitamin (auch B9 genannt) sind hierzulande die meisten Menschen unterversorgt – dabei ist Folsäure für die gesunde Entwicklung des Ungeborenen absolut essenziell. Lassen Sie sich daher am besten ärztlich dazu beraten, welche Präparate für Sie geeignet sind. Besprechen Sie mit Ihren Ärzten auch das Thema Impfungen, um sicherzustellen, dass Sie einen ausreichenden Impfschutz haben.
Auch ist es sinnvoll, Ihren Zahnstatus vor der Schwangerschaft überprüfen zu lassen – wenn Sie schwanger werden, wird bspw. eine Röntgenuntersuchung nicht mehr möglich sein.
Wenn Sie zu den Frauen gehören, die während ihrer Regel mit Beschwerden zu kämpfen haben, versuchen Sie nach Möglichkeit, einen Gang runterzuschalten und gut zu sich selbst zu sein. Stichwort: Selfcare! Ein bisschen Bewegung an der frischen Luft, etwas Ruhe und Zeit für sich – und vielleicht ein warmer Kakao 🙂 – können helfen.
2. Schwangerschaftswoche: Sie sind fruchtbar – Nutzen Sie den Moment!
Die fruchtbare Phase in Ihrem Zyklus beginnt jetzt. In Ihren Eierstöcken wachsen ein bis zwei Follikel heran – in jedem befindet sich eine Eizelle. Der Eisprung tritt meist gegen Ende der zweiten SSW auf. Wenn Sie also einen Kinderwunsch haben – carpe diem!
Tatsächlich sind Sie jetzt natürlich nicht schwanger. Nur, wenn im Verlauf des aktuellen Zyklus die Empfängnis stattfindet, wird diese Woche – rückwirkend – als die zweite SSW gezählt.
Nach dem Eisprung lebt Ihre Eizelle bis zu 24 Stunden. Aber: Die Spermien können in Ihrem Körper bis zu fünf Tage überleben! Sie können also an sechs Tagen in jedem Zyklus schwanger werden.
Wie erkennen Sie, dass Sie gerade fruchtbar sind? Es gibt einige mögliche Hinweise darauf. Manche Frauen merken den Eisprung an Schmerzen im Unterbauch. Meist verändert sich zu dieser Zeit auch der Zervixschleim (=Gebärmutterhalssekret): Er wird durchsichtig und relativ flüssig, vergleichbar mit Eiklar.
Auch wenn es vielleicht nicht ganz einfach ist – versuchen Sie, den Kopf abzuschalten und sich nicht unter Druck zu setzen. Der weibliche Orgasmus kann die Befruchtung begünstigen, denn die Kontraktionen helfen, das Sperma Richtung Eileiter zu befördern.
Es gibt diverse Mittel, die den Eintritt einer Schwangerschaft begünstigen sollen. Sie sollten jedoch von einer Einnahme in Eigenregie absehen und sich ärztlich dazu beraten lassen.Wir drücken Ihnen die Daumen!
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Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen. BabyCare ist bei rund 70 Krankenkassen in Deutschland kostenfrei erhältlich!
3. Schwangerschaftswoche: Der Beginn einer spannenden Reise …
Wenn es beim letzten Eisprung zur Befruchtung gekommen ist, haben die Eizelle und die Samenzelle eine neue Zelle gebildet. Diese teilt sich wiederholt und bildet schließlich eine Zellkugel. Diese Zellkugel wandert innerhalb dieser Woche durch den Eileiter in die Gebärmutter.
Auch wenn Sie bereits schwanger sind, merken Sie davon höchstwahrscheinlich noch gar nichts. Dennoch ist es eine sehr wichtige Zeit, denn der Prozess der Organogenese, also der Organentwicklung, beginnt jetzt! Dieser wird bis zur 14. Woche abgeschlossen sein. Schon jetzt sind bestimmte Eigenschaften des Kindes festgelegt, etwa Körperform, Geschlecht, Augen- und Haarfarbe. Während dieser Phase ist der Embryo besonders gefährdet.
So ist beispielsweise jetzt schon eine Jod- und Folsäuresubstitution sinnvoll. Bei Schilddrüsenerkrankungen sollten Sie Jod aber nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt nehmen.
Haben Sie übrigens gewusst? Die Befruchtung findet meist im Eileiter statt. Nach der Einnistung in die Gebärmutterwand bis 8. – 10. Schwangerschaftswoche wird die Frucht als Embryo bezeichnet – danach als Fetus oder Fötus.
4. Schwangerschaftswoche: Noch ist es zu früh für einen Schwangerschaftstest!
Führen Sie eine Temperaturkurve? Diese könnte Ihnen nun den ersten Hinweis auf eine mögliche stattgefundene Befruchtung geben – wenn die Temperatur auf dem höheren Niveau stehen bleibt. Noch müssen Sie sich etwas gedulden, denn zu dieser Zeit würde ein Schwangerschaftstest kein zuverlässiges Ergebnis liefern.
Die befruchtete Eizelle hat bereits den Weg vom Eileiter in die Gebärmutter hinter sich! Zwischenzeitlich hat sie sich zu einer Zellkugel – der sogenannten Blastozyste – entwickelt. Diese nistet sich meist spätestens Anfang der vierten Schwangerschaftswoche in die Gebärmutter ein. Falls Sie eine leichte Blutung feststellen – diese könnte ein Hinweis auf die Einnistung sein.
Nun teilt sich die Blastozyste in den Embryo und die Placenta (den Mutterkuchen), die das Kind mit allem versorgt, was es für seine Entwicklung benötigt. Umgeben ist der Embryo vom schützenden Fruchtwasser.
5. Schwangerschaftswoche: Periode verspätet? – Zeit für einen Schwangerschafstest!
Es ist soweit! Wenn sich Ihre Periode verspätet, wird es Zeit für einen Schwangerschaftstest. Diesen können Sie bereits zwei bis drei Tage nach dem Ausbleiben der Regelblutung von Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt durchführen lassen.
Wenn sich Ihre Periode verspätet und Sie sich fragen, ob es sich um die typischen prämenstruellen Symptome oder doch um eine Schwangerschaft handelt, hilft unser Blogbeitrag zu PMS oder schwanger weiter.
Natürlich können Sie auch zunächst einen Schwangerschaftstest zu Hause machen. Fällt der Test positiv aus, sind Sie schwanger – herzlichen Glückwunsch!
Wenn die Schwangerschaft bestätigt ist, wird es Zeit für die erste Vorsorgeuntersuchung – vereinbaren Sie bitte gleich einen Termin bei Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt. Bei der Untersuchung wird zunächst die Anamnese (Krankengeschichte) erhoben, um Hinweise auf Schwangerschaftsrisiken und eventuelle Komplikationen zu erhalten. Möglicherweise wird bereits eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen. Der Geburtstermin wird bestimmt.
Sie werden Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt in Zukunft regelmäßig sehen. Zunächst sind bis zur 32. Schwangerschaftswoche Vorsorgetermine im Abstand von vier Wochen vorgesehen und anschließend alle zwei Wochen. Nutzen Sie bitte dieses Angebot und nehmen alle Termine wahr. Besprechen Sie dabei mit Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt alles, was Ihnen im Zusammenhang mit Ihrem Kind, Ihrer Schwangerschaft und Ihrer Gesundheit wichtig erscheint.
Bei den Vorsorgeterminen werden unter anderem folgende Untersuchungen durchgeführt und im Mutterpass festgehalten:
- Messung des Körpergewichts
- Messung des Blutdrucks
- Urinuntersuchung auf Eiweiß- und Zuckerwerte sowie auf
- Nierenfunktionsstörungen
- Untersuchung der Hände und Beine auf Schwellungen (Ödeme)
- und Krampfadern (Varikosis)
Des Weiteren finden dabei folgende Untersuchungen statt:
- Blutuntersuchungen: Blutgruppe, Rhesusfaktor, roter Blutfarbstoff , Test auf Chlamydieninfektionen, Lues (Syphilis), Hepatitis-B-Test, HIV-Infektion (nach Rücksprache mit Ihnen) und gegebenenfalls andere Infektionserkrankungen (zum Beispiel Toxoplasmose oder CMV)
- Untersuchung des Bauches, um den Fundusstand der Gebärmutter zu ermitteln, um im späteren Schwangerschaftsverlauf die Kindslage festzustellen
- Abhören der kindlichen Herztöne, in der frühen Schwangerschaft mittels Ultraschallverstärker, in der Spätschwangerschaft (ab der 29. Schwangerschaftswoche) in Kombination mit einem Herztonwehenschreiber (CTG)
- Vaginale Untersuchung (Gebärmutterhals, ggf. Scheidensekret, pH-Messung) und vaginale Sonographie (Ultraschall) der Zervix (des Muttermundes)
Einige zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen werden Ihnen angeboten und Sie müssen selbst entscheiden, ob Sie diese durchführen lassen möchten. Dazu gehören der HIV-Test, der Test auf Schwangerschaftsdiabetes und das Ultraschallscreening. Für diese Untersuchungen hält Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt jeweils Informationsblätter vorrätig, die Sie bei der Entscheidungsfindung für oder gegen die Untersuchungen unterstützen sollen. Sie haben auch ein Recht auf Nichtwissen!
Bitte wundern Sie sich nicht, wenn die berühmt-berüchtigte morgendliche Übelkeit schon sehr bald einsetzt. Auch kann es sein, dass sich zu der Freude Ängste, Unwohlsein oder andere psychosomatische Beschwerden gesellen. Nicht umsonst wird diese Zeit häufig als “Verunsicherungsphase” bezeichnet – Ihnen stehen einfach viele Veränderungen bevor und es ist klar, dass dies erst einmal verarbeitet werden muss. Sie benötigen jetzt, wie auch in den kommenden Wochen, viel Ruhe sowie emotionale und soziale Unterstützung.
6. Schwangerschaftswoche: Alle Organe des Babys sind bereits angelegt!
Ihr Herz schlägt für zwei und doch würden Sie am liebsten nur schlafen? Kein Wunder – Ihr Körper stellt sich gerade auf die Schwangerschaft ein und durchlebt eine wahre Hormonflut. Müdigkeit, Heißhungerattacken und Stimmungsschwankungen sind leider meist die Folge. Zusätzlich müssen Sie selbst die neue Situation in das bisherige Leben einordnen und das kostet Kraft.
Wichtig zu wissen – die Rolle der werdenden Mutter, aber auch die des werdenden Vaters wird nicht von heute auf morgen angenommen, geschweige denn gelernt. Dies gilt auch dann, wenn Sie und Ihr Partner die Schwangerschaft bewusst geplant haben.
Diese Herausforderung lässt sich häufig gut mittels spielerischer Zukunftsplanung bewältigen. Dabei können Sie sich in der Fantasie in die neue Rolle hineindenken und sie so ausprobieren. Gespräche mit engsten Vertrauten können dabei helfen.
Es ist nicht verkehrt, sich bereits jetzt für einen Geburtsvorbereitungskurs anzumelden: So können Sie ganz entspannt nach dem geeigneten Angebot umschauen, und – erledigt ist erledigt!
Bei Ihrem kleinen Embryo schreitet jetzt die Entwicklung intensiv voran – alle Organe sind bereits angelegt! Etwa ab jetzt oder schon sehr bald könnte im Ultraschall die Herzaktivität nachgewiesen werden. Die Wirbelsäule bildet sich allmählich und das Neuralrohr, aus dem sich Gehirn und Rückenmark herausbilden werden, schließt sich.
Damit dieser Prozess erfolgreich verläuft, ist eine ausreichende Aufnahme von Folsäure absolut essenziell! Darauf wird Sie Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt mit Sicherheit bereits hingewiesen haben.
Während der Schwangerschaft ist es sehr schwierig, eine ausreichende Folsäureaufnahme zu erreichen. Sie sollten auf jeden Fall mit Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt über eine Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln sprechen.
Wölbt sich Ihr Bauch um den Bauchnabel herum bereits, obwohl der Embryo nur wenige Millimeter groß ist? Nicht wundern! Dies hat damit zu tun, dass am Anfang der Schwangerschaft zunächst die Gebärmutter wächst, damit ausreichend Platz für das heranwachsende Kind vorhanden ist. Sie können das auch am leichten Ziehen in der Leistengegend merken – die sogenannten Mutterbänder dehnen sich.
7. Schwangerschaftswoche: Viel Schlafen ist angesagt – Gönnen Sie sich mal eine Ruhepause!
Langsam kommt Bewegung ins Spiel! – Zunächst handelt es sich um unkontrollierte, zuckungsartige Regungen des Embryos. Sein Kopf und Rumpf beginnen nun Form anzunehmen, der Kopf ist übrigens gerade viel größer als der Rest des Körpers. Und da tut sich derzeit sehr viel: Die ersten Ansätze des Gehirns, der Augen, Nase sowie des Mundes sind bereits jetzt erkennbar.
Ihr Körper produziert derzeit verstärkt Progesteron. Dieses Hormon wirkt auf den Körper beruhigend, kann aber gleichzeitig starke Müdigkeit hervorrufen. Und das mit gutem Grund! Ihr Embryo befindet sich gerade in einer sehr sensiblen Entwicklungsphase – die vermehrte Progesteronausschüttung zwingt Sie sozusagen dazu, sich die nötigen Ruhepausen zu gönnen.
Das heißt: Viel Schlafen ist angesagt! Das Durchschlafen wird aber für viele werdende Mütter nun problematisch: Die Mutterbänder dehnen sich und verursachen unangenehmes Ziehen im Unterleib, die Gebärmutter drückt bereits jetzt auf die Blase oder vielleicht werden Sie nachts durch Heißhungerattacken wach?
Doch auch wenn Ihnen gerade die Begleiterscheinungen und Beschwerden der Frühschwangerschaft etwas zusetzen, so sind sie auch Grund zur Freude – sie zeigen, dass sich alles normal entwickelt!
Teilen Sie Ihrem Arbeitgeber mit, dass Sie schwanger sind. Als Schwangere unterliegen Sie dem Mutterschutzgesetz und stehen unter einem besonderen Kündigungsschutz.
8. Schwangerschaftswoche: Viele Organe Ihres Babys funktionieren bereits!
Die Knochen Ihres Embryos beginnen sich zu verknorpeln. Noch hat es keine Augenlider (die Augen sind nämlich von einer feinen Haut überzogen), aber viele seiner Organe funktionieren bereits! So produzieren etwa der Magen Magensäure und die Nieren Urin.
Sind Sie schnell aus der Puste? Kein Grund zur Beunruhigung. Der Sauerstoff, den Sie einatmen, wird vornehmlich verwendet, um Ihr Baby zu versorgen – auch erhöht sich entsprechend allmählich Ihr Blutvolumen. Bewegung an der frischen Luft tut gut!
Die meisten Schwangerschaftssymptome sind harmlos, wenn auch manchmal unangenehm. Nur bei Blutungen (auch anhaltender Schmierblutung) sollten Sie diese bei Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt abklären lassen. Bei vaginalen Blutungen verwenden Sie bitte nur Binden, keine Tampons. Aufgrund des steigenden Blutvolumens ist es jetzt ratsam, auf Ihre Versorgung mit Eisen besonders zu achten.
Den höchsten Eisengehalt besitzen tierische Leberprodukte. Diese sollten jedoch aufgrund ihres ebenfalls sehr hohen Vitamin-A- Gehalts im ersten Schwangerschaftsdrittel NICHT verzehrt werden. Aber auch andere, nicht nur tierische, Lebensmittel stellen eine gute Eisenquelle dar. Auf ihren Verzehr sollten Sie durch den in der Schwangerschaft erhöhten Bedarf von 30mg pro Tag besonderen Wert legen.
9. Schwangerschaftswoche: Noch spüren Sie es nicht, aber – Ihr Baby wird immer aktiver!
Bald sind die Organe Ihres Embryos vollständig angelegt. Das heißt, es dauert nicht mehr lange, bis die sensibelste Phase der Schwangerschaft überstanden ist. Dann sollten auch allmählich die Schwangerschaftsbeschwerden nachlassen. Ihr Baby wird immer aktiver! Diese ersten Bewegungen können Sie zwar noch nicht spüren (das Embryo ist einfach noch zu klein), sie sind aber bei einer Ultraschalluntersuchung deutlich zu erkennen.
Üblicherweise steht zwischen der 9. und der 12.Schwangerschaftswoche die erste Basis-Ultraschalluntersuchung an. Diese dient der Bestätigung der Schwangerschaft. Folgendes wird dabei überprüft:
- Lage des Kindes innerhalb der Gebärmutter
- Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft?
- Fundusstand (Höhenstand der Gebärmutter über dem Schambein)
- Scheitel-Steiß-Länge
- biparietaler Durchmesser (Durchmesser des Kopfes von Schläfenbein zu Schläfenbein)
Durch die erste Ultraschalluntersuchung wird nicht selten der voraussichtliche Geburtstermin korrigiert.
Wenn Ihre Schwangerschaft zweifelsfrei festgestellt wurde, sollten Sie Ihren Arbeitgeber darüber sowie über den voraussichtlichen Geburtstermin unterrichten. Denn nur so kann der Fürsorgepflicht Ihnen gegenüber nachgekommen werden. Eine mündliche Information genügt. Ab der 9. Schwangerschaftswoche dürfen Sie bestimmte Arbeiten nicht mehr verrichten, wie z. B. Arbeiten, bei denen eine Infektionsgefahr besteht.
Sie können auf einmal die Welt „nicht mehr riechen“? Das ist normal – bei vielen werdenden Müttern sind der Geruchs- und der Geschmackssinn nun geschärft. Auch plötzlicher Heißhunger auf ungewöhnliche Speisekombinationen ist jetzt völlig normal.
10. Schwangerschaftswoche: Die Embryonalphase ist vorbei! Das Baby wird nun als Fetus bezeichnet.
Die Embryonalphase ist vorbei: Das Ungeborene wird von nun an als Fetus bezeichnet. Zwischen der 10. und der 12. Schwangerschaftswoche ist eine Chorionzottenbiopsie möglich. Diese kann angeraten sein, wenn bei Ihnen oder Ihrem Partner erblich bedingte Risiken vorliegen. Bei dieser Untersuchung wird mit einer Saugnadel Material aus dem Mutterkuchen entnommen. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen nach wenigen Tagen vor und geben Auskunft über tatsächliche, chromosomenbedingte Risiken.
Häufig wird zuerst das sogenannte nicht-invasive Ersttrimesterscreening durchgeführt, welches eine Messung der Nackenfaltendichte mit zwei Serumparametern (freies ß-hCG und PAPP-A) verbindet. Es wird eine Ultraschalluntersuchung und eine Blutentnahme durchgeführt. Bei auffälligem Befund wird dann eine Chorionzottenbiopsie oder die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) in der 16. Schwangerschaftswoche durchgeführt.
Meist lässt die Müdigkeit ab der 9. Schwangerschaftswoche nach. Falls sie bei Ihnen weiterhin anhält – lassen Sie sich davon nicht verunsichern! Bei den meisten Schwangeren bessert sich in dieser Hinsicht ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel die Lage – Durchhalten ist angesagt.
Spezielle Schwangerschaftsgymnastik kann Ihnen guttun. Erkundigen Sie sich über die Möglichkeiten in Ihrer Nähe (z.B. Fitnesscenter, Yoga-Schulen, Geburtshäuser, etc.).
11. Schwangerschaftswoche: Bald sollten die Schwangerschaftsbeschwerden nachlassen.
Seit der Befruchtung steht das Geschlecht Ihres Babys fest, nun haben sich auch die äußeren Geschlechtsmerkmale gebildet. Noch wären sie aber nicht eindeutig per Ultraschall feststellbar. Der Brustkorb des Babys schließt sich – nun ist das Herz ausreichend geschützt.
Zwischen der 11. und der 14. Schwangerschaftswoche kann die sogenannte Nackenfaltenmessung vorgenommen werden. Mittels dieser Untersuchung können bestimmte Herz- und Skelettfehler ausgeschlossen bzw. erkannt werden. Das Gleiche trifft auf bestimmte genetische Anomalien (bspw. das Down-Syndrom) zu.
Viele werdende Mütter leiden nun unter Verstopfung. Wenn es Ihnen auch so ergeht, sollten Sie nicht in Eigenregie zu selbstgewählten Mitteln greifen – manche sonst unbedenkliche Wirkstoffe sind in der Schwangerschaft aufgrund ihrer Wehen fördernden oder gar Wehen auslösenden Eigenschaften nicht zu verwenden. Lassen Sie sich am besten von Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt beraten.
Doch hierzu gibt es auch eine gute Nachricht – in den meisten Fällen schafft eine Umstellung der Ernährungsweise ganz natürlich Abhilfe.
Sehr genaue Informationen zur individuellen Aufnahme von allen Vitaminen und Mineralstoffen erhalten Sie, wenn Sie im BabyCare-Fragebogen die Ernährungsanalyse auf der Grundlage eines 7-Tage-Ernährungsprotokolls durchführen lassen.
12. Schwangerschaftswoche: Die Schilddrüse des Babys fängt an zu arbeiten – Sie brauchen Jod!
Ungefähr ab der 12. Schwangerschaftswoche beginnt die sogenannte Phase der Anpassung. Freuen Sie sich auf die kommenden Wochen! Nach der ersten wirren folgt eine ruhigere Zeit. Die Entscheidung für das Kind ist gefallen. Die Zeit bis zur Entbindung ist überschaubar. In aller Gelassenheit können Sie sich auf die Zukunft einstellen. Diese Zeit der Anpassung an das Neue ist in aller Regel eine Phase steigenden Wohlbefindens. Der Körper hat sich zunächst an den neuen Zustand gewöhnt.
Die Schilddrüse des Babys nimmt ihre Funktion auf – das bedeutet für Sie einen gesteigerten Bedarf an Jod! Auch Ihre Schilddrüse arbeitet während der gesamten Schwangerschaft verstärkt, daher sind Sie möglicherweise häufiger lustlos oder gereizt.
Die meisten Schwangeren sind mit Jod unterversorgt, doch dies sollte unbedingt vermieden werden. Jodmangel kann sich nämlich negativ auf die späteren kognitiven Fähigkeiten des Kindes auswirken.
Mittlerweile ist die Plazenta vollständig ausgebildet. Haben Sie übrigens gewusst, dass der Mutterkuchen (Plazenta) ein Organ ist? Seine Funktion besteht ausschließlich darin, das Ungeborene mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen und zu schützen.
Viele werdende Eltern machen sich erst später im Verlauf der Schwangerschaft konkrete Gedanken rund um die Geburtsplanung. Gerade aber, wenn Sie in einer Großstadt wohnen, ist es durchaus zu empfehlen, sich schon frühzeitig um eine Anmeldung im Krankenhaus Ihrer Wahl zu kümmern. Steht es für Sie noch gar nicht fest, wo Sie Ihr Kind zur Welt bringen möchten? Die Besichtigung von einem oder mehreren Kreißsälen schadet trotzdem nicht – sie kann Ihnen helfen, sich eine Meinung zu bilden.
Hinweis
Dieser Blogbeitrag ist der erste Teil einer Serie. Im nächsten Beitrag haben wir uns um das zweite Drittel der Schwangerschaft gekümmert. Im letzten Beitrag der Serie geht es um das dritte Trimester der Schwangerschaft.
Autor: Dr. Renate Kirschner, Dr. Wolf Kirschner, Stephan-Nicolas Kirschner
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