Eine Schwangerschaft sowie die Geburt sind eine Rechnung mit vielen Unbekannten. Man kann nicht vorhersagen, was passieren wird. Wird das Kind gesund sein? Wird es unvorhersehbare Komplikationen geben? Wann werden die Wehen einsetzen?
Daher sind Ängste während der Schwangerschaft völlig normal. Einerseits ängstigen uns Dinge, die wir (noch) nicht kennen und solche, bei denen wir das Gefühl haben, dass wir sie nicht kontrollieren können. Anderseits macht man sich Sorgen, dass man etwas falsch machen könnte. Dem nicht genug, werden diese Gefühle leider nicht selten durch negative Berichte bzw. Erzählungen von Verwandten und Bekannten verstärkt.
Dennoch ist es ratsam, gegen solche Ängste anzukämpfen. Dies auch aus dem Grunde, dass psychische Belastungen sich nie positiv auf den Körper und somit auch auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken. Im Folgenden werden wir Ihnen ein paar Tipps für die Angst- sowie Stressbewältigung an die Hand geben.
- Beschäftigen Sie sich am besten mit Dingen, die Sie jeweils aktuell bewegen. Machen Sie sich keine Sorgen „auf Vorrat“.
- Nicht alle Probleme lassen sich (schnell) lösen, Sie haben jedoch durchaus darauf Einfluss, wie Sie mit psychischen Belastungen umgehen. Versuchen Sie, sich mit Stressauslösern auseinanderzusetzen, sie bewusster wahrzunehmen – so können Sie ihnen besser entgegensteuern.
- Verschnaufpausen, ein Mittagsschlaf oder ein Bad können Ihnen helfen, sich zu entspannen.
- Entspannungsübungen wie z. B. Schwangerschaftsyoga, Tai Chi oder Autogenes Training können bei starkem Stress oder Unruhe zur Entlastung beitragen.
- Nehmen Sie körperliche Signale ernst und haben Sie keine Scheu, Ihre Ängste und Unsicherheiten mit Ihrer Frauenärztin/Ihren Frauenarzt beziehungsweise mit Ihrer Hebamme zu besprechen. Es ist wichtig, dass Sie sich ernstgenommen und gut aufgehoben fühlen.
Ein Kernpunkt der Ängste bezieht sich oft auf die Geburt. Dabei ist zu beachten, dass man sich mit einer starken Geburtsangst vor der Entbindung auseinandersetzen sollte.
Erkunden Sie Ihre Gedanken und Gefühle – wovor haben Sie Angst?
Es könnte Ihnen helfen, wenn Sie aufschreiben, was Ihnen Angst bereitet – und daneben mindestens ein Gegenargument, mit dem Sie der Angst entgegentreten können.
Außerdem kann es hilfreich sein, sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, z. B. dass Sie nach der Geburt zum ersten Mal Ihr Kind sehen und in den Armen halten werden. Manchen werdenden Müttern bereitet die Vorstellung Sorge, dass ihr Partner bei der Geburt sein wird. Ist dies der Fall, sollten Sie mit ihm darüber reden. Vielleicht fühlt er sich genauso. Auch Männer haben Angst vor der Geburt – Angst vor dem Unbekannten, davor nicht helfen zu können, keine Kontrolle zu haben.
Darüber hinaus sollten Sie sich bewusst machen, dass Sie aktiv am Geburtsgeschehen beteiligt sind und die Geburt ein völlig normales Ereignis ist. Sie sind den Medikamenten, Ärzten und Maschinen nicht vollkommen ausgeliefert. Ihre Instinkte werden Ihnen den Weg weisen!
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📅 Letzte Änderung am: 12. September 2023