Sport ist Mord? Von wegen! – auch nicht während der Schwangerschaft. Denn auch in dieser Lebensphase kann das richtige Maß an körperlicher Aktivität einen positiven Effekt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden sowie später auf den Verlauf der Geburt haben. Einerseits kann durch sportliche Betätigung physischen Beschwerden wie Rücken– oder Herz-Kreislauf-Problemen vorgebeugt werden, andererseits wirkt sich diese positiv auf die psychische Situation aus. Doch nicht zu vergessen: „Das richtige Maß“ ist entscheidend – und das hat gute Gründe.
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Den Körper neu kennenlernen, einen Gang zurückschalten
Während der Schwangerschaft macht der Körper einiges an Veränderungen durch. So führen beispielsweise hormonelle Umstellungen in dieser Zeit dazu, dass die Sehnen und Bänder gelockert sind, was ein vermehrtes Verletzungsrisiko zur Folge haben kann. Verletzungen können wiederum medizinische Maßnahmen notwendig machen, die in der Schwangerschaft vermieden werden sollten. Ein gutes Beispiel dafür sind Röntgenuntersuchungen bei Verdacht auf einen Knochenbruch. Es gilt daher: Lernen Sie Ihren Körper neu kennen, gehen Sie beim Training nie an Ihre Leistungsgrenze! Selbstverständlich hängt der Umfang der sportlichen Betätigung auch davon ab, wie sportlich aktiv Sie vor der Schwangerschaft waren. Auf jeden Fall sollten Sie dieses Thema mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt besprechen und sich zu Ihrer individuellen Situation beraten lassen.
Es wird empfohlen, während der Schwangerschaft einen Trainingspuls von 140 Schlägen pro Minute nicht zu überschreiten. Darüber hinaus sollten Schwangere darauf achten, dass sich die Körpertemperatur während des Sports nicht zu stark erhöht. Sollten bei sportlicher Aktivität Warnsignale wie z.B. Kurzatmigkeit, extremes Schwitzen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Koordinationsschwäche auftreten, sollten Sie sich umgehend eine Ruhephase einräumen und derartige Belastungen vermeiden. Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie lieber einmal mehr medizinischen Rat einholen.
Im Sommer beim Sport wichtig: Ausreichend Flüssigkeit!
Insbesondere in der warmen Jahreszeit gilt für Schwangere jedoch bei aller körperlichen Aktivität und Anstrengung: Lassen Sie es eher ruhig angehen! Seien Sie beim Sport nicht zu ehrgeizig. Egal, welche Sportart Sie betreiben, sollten Sie immer daran denken, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Bei hohen Außentemperaturen sollten Sie auf körperliche Aktivität im Freien verzichten. Versuchen Sie Anstrengungen während der wärmsten Tageszeiten zu vermeiden und verschieben Sie Ihren Sport auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden.
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Bestimmte Sportarten lieber vermeiden
Um sportbedingte Verletzungen zu vermeiden, empfiehlt es sich für Schwangere, auf Sportarten zu verzichten, bei denen ein Sturzrisiko oder auch die Gefahr von Zusammenstößen mit Mitspielern besteht. Das Gleiche gilt für solche, bei denen (Knie)Gelenke besonders stark beansprucht werden – dies aufgrund der erwähnten Lockerung von Bändern und Gelenken, die durch das während der Schwangerschaft produzierte Hormon Relaxin zustande kommt. So wird Schwangeren im Allgemeinen unter anderem vom Reiten, Joggen, Ballspielen, Surfen, Extrem- und Kampfsportarten abgeraten.
Schwimmen und Yoga bei Schwangeren besonders beliebt
Wassersportarten wie Schwimmen und Aquafitness sind bei Schwangeren sehr beliebt – und tatsächlich auch während dieser Lebensphase besonders geeignet. Die Bewegungen im Wasser sind ein sanftes Training für die Muskeln und entlasten die Gelenke sowie den Rücken. Auch kann das Schwimmen gegen Krampfadern und Wassereinlagerungen helfen. Und nicht zu vergessen: Im Schwimmbecken oder Badesee findet sich eine gute Abkühlungsmöglichkeit wenn die Sommertemperaturen steigen.
Im Sommer – wie auch zu anderen Jahreszeiten – kann Ihnen auch das Schwangerenyoga helfen, gegen Rückenbeschwerden, aber auch gegen psychische Belastungen anzugehen, die in der Schwangerschaft auftreten können. Übrigens spricht nichts dagegen, erst während der Schwangerschaft mit dem Sport anzufangen, wenn Sie davor in dieser Hinsicht nicht sehr aktiv waren. Den Rahmen geben hier natürlich der allgemeine Gesundheitszustand von Mutter und Ungeborenem sowie der bisherige Schwangerschaftsverlauf vor. Einige Beispielübungen, mit denen Sie anfangen können, haben wir hier für Sie beschrieben. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Sport!
Bereits hochschwanger? Im letzten Beitrag aus unserer Sommerratgeberreihe informieren wir Sie zu Fragestellungen rund um die Themen Geburt und die ersten Tage mit dem Baby im Hochsommer.
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📅 Letzte Änderung am: 10. September 2024