Lebensmittel in der Schwangerschaft

Auf welche Lebensmittel Schwangere achten sollten.
Auf welche Lebensmittel Schwangere achten sollten.

Eine ausgewogene Ernährung spielt in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Für Ihr Ungeborenes können besonders Lebensmittelinfektionen wie Toxoplasmose und Listeriose gefährlich werden. Diese Infektionskrankheiten werden u.a. durch verunreinigte Lebensmittel übertragen. Daher könnten sie in einer Schwangerschaft dem Baby schaden und für Komplikationen sorgen (z. B. Frühgeburten). Sie, als Schwangere, sollten daher auf den richtigen Gebrauch von zahlreichen Lebensmitteln achten.

Tierische Lebensmittel

Toxoplasmose und Listeriose sind Tierkrankheiten. Eine erhöhte Vorsicht beim Verzehr von tierischen Produkten sollte also gegeben sein!

Milchhaltige Produkte
Kaufen Sie milchhaltige Lebensmittel (wie z. B. Joghurt und Käse) generell weit vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum und verzehren Sie diese Produkte innerhalb von wenigen Tagen. Mit harten, festen Käsesorten sind Sie auf der sicheren Seite, schneiden Sie dennoch die Rinde großzügig ab. Auf den Etiketten von Rohmilchprodukten befindet sich ein Hinweis („mit Rohmilch hergestellt“). Solche Produkte sind in Deutschland zwar selten, aber sollten vermieden werden.

Allerdings gibt es auch pasteurisierte (mit wärmebehandelter Milch) Milchprodukte, die zu Lebensmittelinfektionen führen können. Dazu zählt Weichkäse, fertig abgepackter Käseaufschnitt mit Oberflächenschmiere (z. B. Harzer Roller, Tilsiter, Korbkäse), sowie eingelegter Käse oder Frischkäse aus offenen Gefäßen (Feta, Schafskäse, Kräuterquark) und vorgefertigter Reibekäse.

Fleisch, Fisch und Meerestiere
Verzehren Sie Fleisch, Fisch und Meerestiere immer gut durchgegart und erhitzen sie besonders Garnelen oder Krebstiere, auch wenn diese schon vorgegart sind. Generell sind Wurst- und Fischwaren in Vollkonserven (Produkte, die ohne Kühlung lange haltbar sind) zum Verzehr unbedenklich. Solche Produkte sollten sie nach der Öffnung gekühlt aufbewahren und spätestens am Folgetag verbrauchen. Ansonsten sollten Sie bei Ihrer Ernährung jegliche Art von rohem Fleisch (z. B. Rohwürste wie Teewurst, Rohschinken) oder Fisch, als auch rohe Meerestiere (z. B. Sushi, Austern, Carpaccio) meiden. Auch geräucherte Fischereierzeugnisse oder Produkte, die gekühlt werden müssen, können zu Lebensmittelinfektionen führen und sollten daher in der Schwangerschaft nicht verzehrt werden.

Dennoch gibt es Arten von Fisch, die Sie essen dürfen. Dazu zählen Fischereierzugnisse, die in einem stark sauren Aufguss in Halbkonserven gekühlt gelagert werden (z. B. Rollmöpse, Heringsröllchen).

Pflanzliche Lebensmittel

Auch bei pflanzlichen Produkten muss man einiges berücksichtigen, da auch solche Lebensmittel verunreinigt sein können.

Obst und Gemüse
Zum Schutz vor Toxoplasmose und Listeriose sollten Sie frisches Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen oder ggf. schälen. Vermeiden Sie vorgefertigte Salate (Krautsalat, Schnittsalate, Salattheken), da Sie nicht sicher sein können, wie diese Produkte vorher behandelt wurden und wie lange sie bereits gelagert wurden. Dahingegen können Sie tiefgefrorene Lebensmittel ohne Bedenken verzehren, wenn Sie diese zuvor auf über 70 °C erhitzen (z. B. Tiefkühlgemüse, Sprossen).

Frucht- und Gemüsesäfte sollten Sie entweder selbst frisch vor dem Verzehr zubereiten oder sich vergewissern, ob diese Säfte zuvor durch Erhitzen (Pasteurisation) keimfrei gemacht wurden. Achten Sie hierbei auf das jeweilige Etikett.

Vorspeisen, Feinkost und Antipasti
Wie bei bisher allen genannten Lebensmitteln sollten Sie auch bei Feinkostartikeln, die eine Kühlung benötigen, darauf achten, dass sie weit vor dem Mindeshaltbarkeitsdatum gekauft werden. Meiden Sie bei Ihrer Ernährung grundsätzlich Feinkostsalate oder Antipasti aus offenen Gefäßen in der Gastronomie.

Wenn Sie selbst Feinkostsalate herstellen möchten, benutzen Sie lieber industriell hergestellte Mayonnaise, anstatt selbst hergestellter Mayonnaise aus rohen Eiern. Bereiten Sie die Feinkostprodukte unmittelbar vor dem Verzehr zu, um Lebensmittelinfektionen zu verhindern.

Nachspeisen und Backwaren
Beachten Sie bei Backwaren, dass diese ganz durchgebacken und keine nicht durchgebackenen Füllung enthält (z. B. Pudding). Gehen Sie sicher, dass Backwaren mit Creme, Sahne oder unerhitzten Früchten frisch hergestellt sind oder verzehren Sie lieber nur Backwaren aus eigener Herstellung. Tiefkühlbackwaren sollten im Kühlschrank aufgetaut werden. Auch Backwaren aus eigener Herstellung sollten im Kühlschrank gelagert werden. Auch hier besteht die Empfehlung Backwaren nach Anbruch innerhalb von zwei Tagen zu verbrauchen.

Zum Schutz vor weiteren Lebensmittelinfektionen wird empfohlen auf vorgefertigte, belegte Brote und Sandwiches, sowie auf Softeis, rohe Eier und Süßspeisen (wie z. B. Tiramisu, Mousse au Chocolat) zu verzichten.

Achten Sie bei Ihrer Ernährung grundsätzlich darauf, dass verderbliche Lebensmittel vor dem Kauf gekühlt gelagert wurden, Sie diese Produkte ebenfalls gekühlt aufbewahren und innerhalb weniger Tage verbrauchen!

Autorin: Lea Sentner

Copyright: © Mike G_flickr_CC BY 2.0

📅 Letzte Änderung am: 12. März 2023

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