Seit dem 22.12.2007 ist in Deutschland die Richtlinie in Kraft getreten, dass Frauen während der Schwangerschaft einen HIV-Test von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Dies soll dazu beitragen, dass zukünftig die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung von HIV (Humanes Immunschwäche-Virus) an das Kind gesenkt wird.
HIV ist ein tödlicher Virus, welcher Zellen des Immunsystems zunächst befällt, somit die Abwehrfunktion einschränkt und dann sogar die Zellen ganz vernichtet. Oft treten jahrelang keine Beschwerden auf, aber sobald das Immunsystem stark geschwächt ist, kommt es zum Ausbruch dieser Erkrankung. Dieser Abschnitt nennt sich AIDS (Aquired Immun Deficiency Syndrome), in dem der Körper Krankheitserregern hilflos ausgesetzt ist. Die Behandlung von AIDS ist in den letzten Jahren vorangeschritten, um den Betroffenen ein längeres Leben mit der Krankheit zu ermöglichen, jedoch gibt es derzeit noch keine Heilungschancen.
Eine Übertragung von HIV kommt zustande, wenn es ins Blut oder in die Schleimhäute gerät. Die Infizierung erfolgt durch Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit oder Muttermilch.
Neben der Übertragung über die Muttermilch kann das Kind während der Schwangerschaft oder bei der Geburt mit dem HI-Virus angesteckt werden. In der heutigen Medizin ist es jedoch möglich, eine Übertragung zu vermeiden. Deshalb ist ein Test auf HIV in der Schwangerschaft wichtig, da viele Frauen nicht wissen, dass sie bereits infiziert sind.
Dieser Test wird in der Zeit der Schwangerschaft von den Krankenkassen übernommen. Das wurde vom GBA festgelegt. Möchten Sie den Test anonym durchführen lassen, kann es sein, dass geringe Kosten auf Sie zukommen. Es wird allen Schwangeren ein Beratungsgespräch, welches im Mutterpass dokumentiert wird, angeboten. Der mögliche anschließende Test sowie das Ergebnis sind im Mutterpass nicht ersichtlich. Der HIV-Test kann in Ihrer Arztpraxis, im Gesundheitsamt oder in einigen Beratungsstellen stattfinden.
Wird ein positiver Bluttest festgestellt, gibt es drei Interventionen, die in Absprache mit Ihrer Ärztin /Ihrem Arzt erfolgen und die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung auf Ihr Kind verringern:
- Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft zur Virenbekämpfung
- Kaiserschnitt anstatt einer vaginalen Geburt
- Verzicht auf Stillen des Kindes.
Die Erkenntnis, dass bei einer Infizierung der Mutter, Maßnahmen getroffen werden können, um das Baby zu schützen, macht es empfehlenswert sich rechtzeitig mit dem Thema HIV auseinanderzusetzen und einen Test anzufordern. Dass dieser Test in die Mutterschafts-Richtlinien des GBA aufgenommen wurde, zeigt seine durchaus hohe Bedeutung in der Bekämpfung der Ansteckung mit HIV.
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📅 Letzte Änderung am: 12. September 2024