Natürliche Antikörper durch Impfen – kostbarer als Goldstaub

Natürliche Antikörper durch Impfen in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft krank zu werden, ist immer lästig. Wenn zur Schwangerschaftsmüdigkeit auch noch verstopfte Nase und Kopfschmerzen dazukommen, in den anstrengenden letzten Monaten ein schwerer Husten die Kräfte raubt, dann ist das mehr als unangenehm. Husten, Schnupfen und dann auch noch ein Geburtsbeginn mit stundenlangen Wehen und Pressen, das ist eine extrem anstrengende Situation.

Wichtig zu wissen: Schwere Erkältungen mit Fieber erhöhen die Gefahr, dass die Wehen zu früh einsetzen

Dabei ist es egal, ob das Virus Influenza, COVID-19 oder RSV heißt. Die Viren gehen allesamt nicht auf das ungeborene Baby über. Aber der Körper der Schwangeren versucht manchmal eine Entscheidung zu treffen: Wenn er den Eindruck hat, dass die Erschöpfung durch Schwangerschaft, Infektion und vielleicht noch andere Faktoren zu groß wird, dann ist es ganz und gar nicht die wichtigste Idee unseres Körpers, dass das Baby auf jeden Fall heil zur Welt kommen soll. Im Gegenteil: Dem Organismus, dessen Entscheidungen in solchen Fällen kaum beeinflusst werden können, ist es am wichtigsten, dass die Schwangere selbst gesund überlebt. Er kann dann feststellen, dass es in erster Linie wichtig ist, die Schwangerschaft zu beenden. Das Ergebnis: Beginn der Wehen und Geburt. Nachweislich steigt in allen Grippewellen die Zahl der Frühgeburten leicht an.

Wenn die Mutter während der Geburt schwer erkältet ist, besteht eine hohe Gefahr, dass sie in den Tagen danach auch das Baby ansteckt. Das Immunsystem vor allem von zu früh geborenen Babys kann manchmal mit einer solchen Situation nicht gut umgehen, sodass auch das Baby schwer erkrankt.

Um sich vor Infektionen zu schützen, gibt es mehrere Wege

  • Erstens Kontakte extrem zu reduzieren, Maske zu tragen, sich zu verhalten wie im Lockdown. Das war sehr wirkungsvoll, nicht nur, um Coronainfektionen einzudämmen. Auch die alljährlichen Grippewellen sind in den Wintern 2020/21 und 2022/2023 fast vollständig ausgefallen. Die Kehrseite der Medaille ist, dass unser Immunsystem sich nicht mehr gut an das Influenzavirus erinnert. Es wird erwartet, dass im Winter 2023/2024 die Grippewelle wieder schwer ausfallen wird.

  • Der zweite Weg, um sich vor einem schweren Infektionsverlauf zu schützen, sind Allgemeinmaßnahmen: Eine gute körperliche Gesundheit und Fitness, das Fehlen von Übergewicht, Nichtrauchen und eine gesunde Ernährung bilden die Grundlage, um mit Krankheitserregern schneller fertigzuwerden.

  • Der dritte Weg ist der sicherste und letztlich auch der bequemste: Eine Impfung gegen Influenza und auch gegen COVID-19 jetzt noch, im November oder Dezember 2023. Das schützt nicht nur die Mutter: Sondern die Antikörper im Blut der Mutter gehen am Ende der Schwangerschaft auch auf das Baby über und schützen das Baby während seiner ersten Wochen vor einer Infektion. Dasselbe Prinzip gilt übrigens auch für Keuchhusten, der bei Neugeborenen zu schwersten Atemstillständen führen kann: Lässt sich die Mutter in den letzten Wochen der Schwangerschaft impfen, so entwickelt sie Antikörper, die sie dem Kind für seine ersten Lebenswochen mitgibt.

Diese natürlichen mütterlichen Antikörper gegen Keuchhusten, Influenza und COVID-19 sind kostbarer als Goldstaub. Sie schützen das Baby auf eine natürliche Weise gerade in den Wintermonaten vor schweren Infektionen und die Eltern vor besorgten Nächten am Krankenbettchen und im schlimmsten Fall auch vor Not-Einweisungen ins Krankenhaus.

Hinweis zum Nestschutz

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir zwei verschiedene Beiträge zur Erkältungssaison veröffentlicht. Der Vorliegende dreht sich um das Impfen in der Schwangerschaft, der Andere um den Nestschutz.

Autorin: Dr. Susanna Kramarz
Bild-Copyright © RossHelen / iStock

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