Stillen – ja oder nein?

Da Muttermilch die ideale Ernährung für das Neugeborene ist, wird empfohlen, mindestens sechs Monate lang voll zu stillen. Im Anschluss sollte neben geeigneter Beikost bis zum Ende des ersten Lebensjahrs weiter gestillt werden, bei Bedarf auch darüber hinaus.

Muttermilch ist exakt an die Bedürfnisse des Säuglings angepasst; sie enthält außer der Flüssigkeit und der optimalen Nährstoffzusammensetzung auch Antikörper, die als Schutz vor Infektionen dienen. Daher ist Muttermilch der Flaschennahrung vorzuziehen. Durch das Stillen treten beim Säugling nachweislich weniger Allergien auf. Zudem wird die emotionale Beziehung zwischen Mutter und Kind gefördert.

Vorteile des Stillens

Neben der reinen Ernährungsfunktion hat das Stillen weitere Vorteile. Es ist von besonderer emotionaler Bedeutung für die Mutter-Kind-Beziehung und fördert außerdem die Wundheilung nach der Geburt. Durch das Saugen wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das die Wochenbettwehen und damit die Gebärmutterrückbildung begünstigt.
Mit Entwicklung der Flaschennahrung und der damit verbundenen wirtschaftlichen Interessen wurde das Stillen in den 1970er Jahren fälschlicherweise – selbst von Ärzten – als unmodern gebrandmarkt. Es wurde propagiert, dass die künstliche Babynahrung moderner und besser wäre als Muttermilch. Erst durch intensive Forschungs- und Aufklärungsarbeit von medizinischem Fachpersonal und Selbsthilfegruppen hat sich die Muttermilch als nachweislich beste Lösung für jeden Säugling behauptet. Die wichtigsten Vorteile der Muttermilch sind:

Stillen: Diese Vorteile bietet es für den Säugling

  • Ideale Zusammensetzung von Nährstoffen und deren bessere Verdaulichkeit; dadurch weniger Blähungen und Verstopfung
  • Schutz vor Allergien (zum Beispiel Neurodermitis, Asthma bronchiale, Heuschnupfen)
  • Schutz vor Infektionskrankheiten
  • Bessere Gaumen- und Kieferentwicklung

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Für die Mutter hat das Stillen diese positiven Eigenschaften

  • Einfache Handhabung (keine Zubereitung, kein Fläschchen-Sterilisieren erforderlich)
  • Reduktion des Brustkrebsrisikos
  • Förderung der Rückbildungsvorgänge nach der Geburt

Auch für Mutter und Kind gemeinsam ist Stillen wichtig

  • Körperkontakt
  • Emotionale Verbundenheit

Wenn man nicht stillen möchte …

Die wichtigste Voraussetzung für erfolgreiches Stillen ist eine zufriedene Mutter, die den Wunsch zu stillen in sich trägt. Es gibt natürlich auch Frauen, die sich aus persönlichen Interessen, wie hohem beruflichen Engagement oder Wunsch nach Unabhängigkeit, bewusst gegen das Stillen entscheiden. Am besten ist es, sich schon während der Schwangerschaft zu entscheiden, ob man das Baby stillen möchte. Halbherzige Stillversuche sind meist schon im Voraus zum Scheitern verurteilt.

Wenn man sich mit dem Stillen absolut nicht anfreunden kann, ist es unkomplizierter, die Milchbildung bereits vor dem Milcheinschuss zu unterdrücken, als wenn dieser bereits erfolgt ist.

Wann man nicht stillen sollte …

Es gibt einige Infektionskrankheiten, bei denen der Mutter vom Stillen abgeraten wird. Die entsprechenden Erreger können über die Muttermilch an den Säugling weitergegeben werden. HIV-infizierte Mütter und Frauen mit aktiver Hepatitis B, Zytomegalie sowie Tuberkulose sollten ihren Säugling nicht stillen. Auch Schad- und Giftstoffe, wie zum Beispiel Nikotin, Drogen oder bestimmte Medikamente, werden über die Muttermilch übertragen. Im Gespräch mit der Ärztin/dem Arzt ist daher individuell zu klären, ob gestillt werden darf.

Reden Sie am besten auch mit Ihrer betreuenden Hebamme über das Thema stillen, diese kann Ihnen weitere nützliche Tipps für die richtige Ernährung des Säuglings geben.

Bild-Copyright © Mothering Touch/flickr (CC BY 2.0)

📅 Letzte Änderung am: 12. September 2024

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