Mit gesundem Misstrauen der Neurodermitis entgehen

Ob Hautflecken, Ekzeme, Juckreiz, Pickel oder Ausschlag – Hautveränderungen in der Schwangerschaft sind eher die Regel als die Ausnahme.

Allergien und Neurodermitis sind auf dem Vormarsch und mit ihnen steigen Sorgen und Ängste seitens der Schwangeren. An Empfehlungen und Ratschlägen mangelt es nicht. So liest man von Nüssen und Eiern (die vom Speiseplan verbannt werden), ebenso wie von allergenarmen Wohnungen. Dabei ist eine Allergieprophylaxe schon bei der werdenden Mutter nach wie vor umstritten. Weil aber im Säuglingsalter Nahrungsmittelallergien vorherrschen, wurden in verschiedenen Studien die Auswirkungen der Ernährung der werdenden Mutter auf die Entwicklung von Allergien des Säuglings untersucht. Im Rahmen einer solchen Diät mussten Schwangere auf hoch allergene Nahrungsmittel (Fisch, Eier, Frischmilch, Sojaprodukte, Nüsse, Zitrusfrüchte und andere) verzichten. Aufgrund widersprüchlicher Ergebnisse verschiedener Arbeitsgruppen und um Mangelerscheinungen vorzubeugen, ist während der Schwangerschaft eine ausgewogene Ernährung einer strengen Diät vorzuziehen.

Diese Annahme wird auch von den Ergebnissen einer Langzeitstudie der Uni Zürich gestützt. Die Schweizer zeigen an gut 1000 Kindern aus ländlichen Regionen: Mütter, die während ihrer Schwangerschaft Kontakt zu Nutztieren hatten, haben ein geringeres Risiko für Nachwuchs mit Neurodermitis.

Die Studie offenbart weiterhin, dass mit zunehmendem Misstrauen gegenüber Ratschlägen seitens der Eltern auch die Gesundheit der Kinder steigt. Vorbeugend demnach verhält sich, wer ab dem ersten Lebensjahr möglichst viele verschiedene Speisen anbietet. Dies trägt maßgeblich zur Stimulierung des Immunsystems bei.

Eine späte Zuführung von Beikost habe ebenfalls keine schützenden Wirkungen auf das Baby. Da sich ab dem 4. bis 6. Lebensmonat das Immunsystem des Neugeborenen aufbaut, sei es empfehlenswert, diese zu jener Zeit einzuführen.

Dem Thema Neurodermitis sollte also ohne überflüssigen Stress begegnet werden – vielleicht auch mit einem Ausflug ins Umland. Erkunden Sie doch einfach mal die hiesigen Bauernhöfe! Unsere Vorfahren haben ohnehin viel engeren Kontakt zur Natur gehabt, als große Teile der Bevölkerung heute. An Stelle von Wiesen und Ställen, von Bakterien und Schmutz, finden sich heute Desinfektionsmittel und ganze Supermarktregale gefüllt von Spezialprodukten für ein allergenarmes Leben. Vielleicht aber ist es gar nicht nötig und auch nicht sinnvoll, der Natur den Kampf anzusagen.

In diesem Sinne: Lassen Sie sich nicht verrückt machen!

Bild-Copyright © NataliaDeriabina / iStock

📅 Letzte Änderung am: 12. September 2024

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