Saure Gurken, sauer eingelegte Zwiebeln, Salzstangen, Gummibärchen, Schokolade, aber auch Wurst, Gemüse sowie Obst – das alles, in allen möglichen Variationen und am besten immer sofort – den Berichten über die Gelüste von Schwangeren sind schier keine Grenzen gesetzt.
Aber woran liegt es, dass sich dieses Klischee der besonderen kulinarischen Neigungen von Frauen, die ein Kind erwarten, in der Allgemeinheit so durchgesetzt hat? Ein Fünkchen Wahrheit muss doch dran sein, oder?
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Schwangere essen NICHT mehr saure Gurken
Zumindest bezogen auf den „Gurken-Konsum“ sprechen die Zahlen eine andere Sprache. Schwangere Frauen essen nicht merklich mehr saure Gurken als Nichtschwangere. Und trotzdem hält sich das Klischee wacker. Zum einen liegt dies darin begründet, dass Frauen während der Schwangerschaft in der Tat nicht selten Verlangen nach ungewohnten Lebensmittelkombinationen entwickeln. Vielleicht haben Sie sogar selbst schon solche Erfahrungen gemacht. Ein Erklärungsversuch: Da während der Schwangerschaft ohnehin Ausnahmezustand herrscht, wird auch beim Essen eher dem Körpergefühl, also dem Appetit auf bestimmte Nahrungsmittel, nachgegeben. So kann es den Angehörigen des Öfteren so vorkommen, als würden sich Schwangere sonderbar ernähren.
Lust auf Herzhaftes verstärkt
Eine andere Erklärung für diesen Mythos ist potenziell die Tatsache, dass die vermehrte Produktion von Progesteron und Östrogen in der Schwangerschaft nicht nur den Geruchssinn sensibilisiert. Mit ihm wird auch der Geschmackssinn besonders geschärft (übrigens hat auch die Konsistenz von Lebensmitteln einen höheren Stellenwert bei der Entscheidung, was bevorzugt gegessen wird). So soll sich bei verändertem Hormonspiegel ein eher süßlicher Geschmack im Mund entwickeln, der dann die Lust auf Herzhaftes und Salziges besonders verstärkt.
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Die Wissenschaft tappt noch im Dunkeln
Aber nicht nur Gelüste, sondern auch extreme Abneigungen gegenüber bestimmten Lebensmitteln können bei Schwangeren beobachtet werden. Damit kommen wir zu der zweiten Theorie zur Klärung des Mysteriums „Heißhunger in der Schwangerschaft“. Diese besagt, dass Gelüste und Abneigungen unterbewusste, also vom Gehirn aus gesteuerte Ausgleichsversuche sind, Mangelerscheinungen des Körpers entgegenzuwirken. Man könnte auch sagen, der Körper hat besondere Lust auf das, was er tatsächlich braucht. Die Wissenschaft tappt jedoch noch immer im Dunkeln, was sich da wirklich im Körper abspielt.
In Maßen, nicht in Massen
Generell sollten Schwangere – auch wenn die Umwelt verwundert reagiert – ihrem Heißhunger nachgeben, zumindest so lange er in geregelten Bahnen verläuft. Die Devise „in Maßen, nicht in Massen“ sollte auch, wenn man „in anderen Umständen“ ist, immer berücksichtigt werden, um die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft im moderaten Umfang zu halten. Gegen Heißhunger auf Obst und Gemüse spricht schlichtweg gar nichts. Achten Sie dennoch immer besonders auf die ausreichende Zufuhr der sogenannten kritischen drei Mikronährstoffe Jod, Eisen und Folsäure. Geeignete Rezepte finden Sie im BabyCare-Programm.
Posten Sie uns die besonderen oder kuriosen Essgewohnheiten, die Sie in Ihrer Schwangerschaft erlebt haben.
In diesem Sinne wünschen wir einen guten Appetit!
Bild-Copyright © David Todd McCarty / unsplash
📅 Letzte Änderung am: 16. September 2024