Mit Herpes-Viren werden oft nur Herpes-simplex-Virus 1 und Herpes-simplex-Virus 2 gemeint, generell umfasst die Gruppe der Herpesviren aber acht verschiedene humanpathogene Herpesviren (HHV).
Herpes labialis ordnet man dem Herpes-simplex-Virus 1 (HSV-1) zu. Die Infektion zeigt sich meist durch schmerzhafte Bläschen am Mund; das Virus wird über den Bläscheninhalt und Speichel übertragen. Die Herpes-Viren sind hochinfektiös. Enger Hautkontakt, Küssen, Schmusen, gemeinsames Verwenden eines Glases oder Löffels oder Benutzen derselben Zahnbürste sowie Tröpfcheninfektion (z.B. beim Niesen) führen mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Ansteckung.
Nach der akuten Phase trocknen die Bläschen ein und heilen innerhalb von einigen Tagen ab, die Viren bleiben jedoch unbemerkt im Körper. Die meisten Menschen haben sich bereits in der Kindheit angesteckt und sind Träger dieses Herpes-simplex-Virus.
Sonnenbaden, Stress, Monatsblutungen und Verletzungen oder hormonelle Umstellung (Schwangerschaft) können die Abwehrkräfte des Körpers vermindern, das Virus wieder aktivieren und zum erneuten Ausbruch des Herpes labialis führen.
Der Lippenherpes ist während der Schwangerschaft unbedenklich. Hat die Mutter des Neugeborenen gerade einen frischen Schub von Lippenbläschen, muss ein Mundschutz getragen und auf konsequente Händedesinfektion geachtet werden – vor allem nach dem Auftragen von Salbe auf die Bläschen. Eine Behandlung ist umso erfolgreicher, je früher sie beginnt. Lippensalbe, die den Wirkstoff Aciclovir enthält, ist auch in der Schwangerschaft unbedenklich – während der Anwendung darf auch gestillt werden. Eine englische Studie fand jetzt heraus, dass auch Teebaumöl oder der Wirkstoff der Melisse (als Salbe aufgetragen) genauso wirkungsvoll sind.
Der zweite Typ des Virus wird über die Schleimhäute (Mund und Geschlechtsorgane) übertragen, ist damit also eine sexuell übertragbare Krankheit. Genitalherpes (Herpes genitalis) lässt sich an schmerzhaftem Ausschlag und Bläschen im Innen- und Außenbereich der Scheide erkennen und kann in der Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt oder zu einer schweren Erkrankung des Neugeborenen führen.
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📅 Letzte Änderung am: 17. September 2024