Fehlgeburt: Kind verloren – über 15 % der Schwangerschaften enden traurig

Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt ab der 13. Schwangerschaftswoche
Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt ab der 13. Schwangerschaftswoche
Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt ab der 13. Schwangerschaftswoche

Für eine werdende Mutter steht das Wohl des Ungeborenen im Vordergrund – ein gesundes Baby zur Welt zu bringen, wird mitunter zur höchsten Priorität. Verständlich, dass bei vielen Schwangeren die Sorge entsteht, das Kind zu verlieren. In den 20 Jahren BabyCare haben wir von vielen Teilnehmerinnen Fragen zu diesem Thema erhalten. Einige Informationen dazu haben wir heute zusammengefasst.

Gibt es Phasen in der Schwangerschaft, in denen das Risiko für eine Fehlgeburt besonders hoch ist?

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Fehlgeburt kommt, nachdem Ihre Ärztin bzw. Ihr Arzt die Schwangerschaft diagnostiziert hat, liegt insgesamt bei etwa 15 bis 20 Prozent. Die meisten Abgänge (ungefähr 80 Prozent) geschehen in den ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft (sogenannte Frühaborte). Bis zur 8. Woche ereignen sich 29 Prozent und weitere 39 Prozent in der 9. bis 10. Woche. Somit sind Aborte ab der 13. Woche nur noch selten.

Zudem werden sehr frühe Abgänge oft noch gar nicht als solche erkannt, da die Schwangerschaft noch nicht diagnostiziert war. Daher kann die Zahl der Fehlgeburten auch nicht komplett erfasst werden. Mit den fortschreitenden Schwangerschaftswochen nimmt das Risiko für eine Fehlgeburt dann aber immer weiter ab.

Nimmt das Fehlgeburtsrisiko ab, wenn die Herzfunktion des Kindes bereits zu sehen ist?

Ja! Das Risiko für eine Fehlgeburt sinkt deutlich, wenn per Ultraschalluntersuchung Herzaktivitäten festgestellt werden können. Es ist also ein sehr gutes Zeichen. Normalerweise kann der Herzschlag des Embryos etwa ab der achten oder neunten Schwangerschaftswoche im Ultraschall nachgewiesen werden. Machen Sie sich jedoch nicht allzu viele Sorgen, wenn das bei Ihnen noch nicht der Fall sein sollte. Es ist durchaus möglich, dass die Berechnung der Schwangerschaftswoche zu Beginn der Schwangerschaft fehlerhaft war und Sie noch gar nicht so weit sind.

Tipp: Jetzt noch mehr wissenschaftlich gesicherte Informationen erhalten!

Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen. BabyCare ist bei rund 70 Krankenkassen in Deutschland kostenfrei erhältlich!

BabyCare Handbuch mit App und persönlichem Analysebrief

Was sind mögliche Anzeichen für eine Fehlgeburt?

Folgende Befunde sind ein Alarmzeichen für eine mögliche Fehlgeburt:

  • leichte bis mäßige, schmerzlose Blutung oder bräunlicher Ausfluss,
  • evtl. wehenartige Krämpfe,
  • evtl. Austritt von Fruchtwasser.Behandlung:
  • strenge Bettruhe,
  • möglichst keine Medikamente ohne ärztliche Anweisung,
  • evtl. Wehenhemmung bei drohenden Aborten über der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche.

Was sind die Ursachen für Fehlgeburten?

Für eine Fehlgeburt gibt es verschiedene medizinische Gründe:

  • Fehlbildungen der Fruchtanlage, Eihäute oder des Mutterkuchens,
  • Störungen der kindlichen Erbanlagen,
  • Blutgruppenunverträglichkeit,
  • vorzeitige Öffnung des Muttermundes (Cervixinsuffizienz),
  • angeborene oder erworbene Anomalien der Uterusform oder der Uteruslage,
  • jede ernstliche Erkrankung der Mutter (insbesondere Infektionen).

Häufig bleibt die Ursache für eine Fehlgeburt unklar. Man nimmt aber in der überwiegenden Anzahl der Fälle eine „Selbsthilfemaßnahme der Natur“ an, die verhindert, dass ein schwer krankes oder nicht lebensfähiges Kind heranreift. Da immer die Möglichkeit besteht, dass eine Fehlgeburt nicht zur kompletten Entleerung der Gebärmutter geführt hat, ist meist eine Ausschabung gemacht. Es gibt neben einer medikamentösen Möglichkeit auch die Möglichkeit, einfach abzuwarten. Eine inkomplette Entleerung kann aber gefährliche Folgen nach sich ziehen, unter anderem Blutungen oder Infektionen.

Steigt das Risiko für eine Fehlgeburt, wenn ich in einer früheren Schwangerschaft bereits eine Fehlgeburt erlitten habe?

Das ist leider tatsächlich so: Das Risiko, eine weitere Fehlgeburt zu erleiden, steigt nach einer Fehlgeburt auf bis zu 25 Prozent, nach zwei und mehr Fehlgeburten steigt das Risiko dann auf bis zu 30 Prozent.

Obwohl diese Zahlen sehr hoch erscheinen, können sie auch von der anderen Seite betrachtet werden: In vielen Fällen geht es bei einer erneuten Schwangerschaft gut. Wir raten Ihnen, sich jetzt nicht allzu große Sorgen zu machen und zuversichtlich zu bleiben. Denn auch diese Gedanken können Ihre Schwangerschaft beeinflussen.

Erneute Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt?

Viele Frauen, die eine Fehlgeburt hatten, fragen sich, wann die beste Zeit für eine erneute Schwangerschaft ist. Es gibt keine grundlegende Regel, wie lange Frauen nach einer Fehlgeburt warten sollten, wieder schwanger zu werden. Einige Frauen wollen so schnell wie möglich wieder schwanger werden. Andere brauchen zunächst einige Zeit, bevor sie sich für eine erneute Schwangerschaft entscheiden.

Grundsätzlich ist eine erneute Schwangerschaft bereits im ersten Zyklus nach einer Fehlgeburt möglich. Dennoch ist es sehr wichtig, sich genügend Zeit für die Verarbeitung der Fehlgeburt sowie für den Trauerprozess zu nehmen. Oftmals leben Frauen, die bei einer zurückliegenden Schwangerschaft Probleme haben, mit der Angst, es könnte erneut zu Komplikationen kommen. Die Ängste sind sicherlich verständlich. Dennoch sollte versucht werden, einen optimistischen Blickwinkel einzunehmen.

Sind Sie nach einer Fehlgeburt erneut schwanger, gehen Sie, wenn irgend möglich, allen körperlichen und seelischen Stressfaktoren aus dem Weg. Informieren Sie außerdem unbedingt Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt über zurückliegende Fehlgeburten, falls sie nicht ohnehin davon wissen. Nur so kann Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie optimal begleiten.

Bild-Copyright © silviarita / pixabay

📅 Letzte Änderung am: 12. März 2023

Schlagworte: , , ,

BabyCare Handbuch mit App und persönlichem Analysebrief
Schon gewusst? Unser Tipp ...

BabyCare gibt’s bei vielen Krankenkassen kostenlos

Erhalten Sie noch mehr wissenschaftlich gesicherte Informationen sowie individuelle Auswertungen und auf Sie persönlich zugeschnittene Empfehlungen. Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen.