Eine Schwangerschaft ist eine ganz besondere Zeit. Sie denken nicht nur an Ihre eigene Gesundheit, sondern vor allem an das kleine Wesen, das in Ihrem Bauch heranwächst. Dabei tauchen schnell Fragen zu unsichtbaren Gefahren auf – zum Beispiel zu Schadstoffen, die wir im Alltag kaum bemerken. Einer dieser Stoffe sind die sogenannten PFAS, oft auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt. In diesem Beitrag erklären wir einfach, was PFAS sind, warum sie gerade in der Schwangerschaft relevant sein können und was Sie im Alltag tun können, um das Risiko für Sie und Ihr Baby zu senken.
Inhaltsverzeichnis
PFAS – was verbirgt sich hinter dem Namen?
PFAS steht für per‑ und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Das klingt kompliziert, bedeutet aber im Kern: Es handelt sich um eine große Gruppe sehr stabiler Chemikalien, die seit Jahrzehnten in vielen Alltagsgegenständen vorkommen – von wasserabweisender Kleidung über beschichtete Pfannen bis hin zu Fast‑Food‑Verpackungen. Weil sie sich kaum zersetzen, bleiben sie lange in Umwelt und Körper erhalten und werden deshalb auch „Ewigkeitschemikalien“ genannt.
Wie gelangen PFAS in Ihren Körper – und schließlich zum Kind?
Sie nehmen PFAS über mehrere Wege auf:
- Nahrung – zum Beispiel aus kontaminierten Lebensmitteln oder Getränken.
- Trinkwasser – manche Grundwasserquellen enthalten bereits Spuren dieser Substanzen.
- Kontakt mit belasteten Produkten – etwa beim Kochen mit einer stark zerkratzten Antihaftpfanne.
Während der Schwangerschaft können PFAS die Plazenta passieren und so direkt zum ungeborenen Kind gelangen. Auch nach der Geburt finden sie ihren Weg über die Muttermilch. Studien zeigen, dass die Übertragung über die Plazenta besonders effizient ist – das bedeutet, bereits im Mutterleib kann das Baby PFAS aufnehmen.
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Mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit Ihres Kindes
Die Forschung steckt noch in den Anfängen, aber erste Ergebnisse deuten auf einige mögliche Risiken hin:
- Immunsystem – Höhere PFAS‑Belastungen bei Schwangeren wurden mit einer geringeren Zahl wichtiger Immunzellen bei den Kindern in Verbindung gebracht. Das könnte die Abwehr gegen Infektionen schwächen.
- Allergien & Autoimmunerkrankungen – Es gibt Hinweise, dass PFAS die Anfälligkeit für Allergien und Autoimmunprobleme erhöhen kann.
- Weitere Gesundheitsaspekte – Einige Studien sehen Zusammenhänge zu Leberproblemen, einem erhöhten Risiko für Nieren‑ oder Hodenkrebs und sogar zu Beeinträchtigungen der männlichen Fruchtbarkeit.
Wichtig: Diese Zusammenhänge bedeuten nicht, dass jedes Kind automatisch krank wird. Sie zeigen lediglich mögliche Risiken, die Sie im Blick behalten sollten.
Praktische Tipps: So reduzieren Sie die PFAS‑Belastung in der Schwangerschaft
Sie müssen nicht sofort alles umkrempeln – ein paar bewusste Entscheidungen reichen schon aus, um die Aufnahme zu verringern:
- Wasser filtern – Ein zertifizierter Wasserfilter kann PFAS‑Rückstände aus dem Leitungswasser herausfiltern.
- Kochgeschirr wählen – Verzichten Sie auf stark zerkratzte Antihaftpfannen. Edelstahl, Gusseisen oder Pfannen mit wabenförmiger Beschichtung sind sichere Alternativen.
- Lebensmittel richtig lagern – Nutzen Sie Glas‑ oder Keramikbehälter statt beschichteter Plastikverpackungen.
- Produktinformationen checken – Achten Sie beim Kauf von Outdoor‑Kleidung, Kosmetik oder Küchenutensilien auf Hinweise zu PFAS‑frei. Viele Hersteller kennzeichnen ihre Produkte inzwischen entsprechend.
Natürlich lässt sich nicht jede Quelle komplett ausschalten, aber ein bewusster Umgang reduziert Ihre persönliche Belastung – und damit auch das Risiko für Ihr Baby.
PFAS – ein gesamtgesellschaftliches Thema
PFAS betreffen nicht nur einzelne Familien, sondern die gesamte Gesellschaft. Deshalb sind strengere gesetzliche Vorgaben und weiterführende Forschungsprojekte nötig, um insbesondere Säuglinge und Kleinkinder besser zu schützen. Langfristige Studien verfolgen, wie sich die Exposition auf die Gesundheit von Kindern auswirkt – zum Beispiel in Bezug auf Infektanfälligkeit, Allergien oder Autoimmunerkrankungen.
Was bedeutet das konkret für Sie als werdende Mutter?
Es ist völlig normal, dass all die Informationen rund um Schadstoffe verunsichern. Die gute Nachricht: Mit etwas Wissen und einfachen Alltagsmaßnahmen können Sie aktiv zum Schutz Ihres Kindes beitragen. Und falls Sie Fragen haben oder unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin / Ihrem Arzt oder nutzen Sie Beratungsangebote von Umweltbundesamt, Verbraucherzentralen oder anderen Fachstellen.
Fazit: Informiert entscheiden – für Sie und Ihr Baby
PFAS sind weit verbreitete Chemikalien, die während Schwangerschaft und Stillzeit an das Kind weitergegeben werden können. Erste Studien deuten auf mögliche Beeinträchtigungen des kindlichen Immunsystems hin. Durch gezielte, leicht umsetzbare Schritte im Alltag können Sie das Risiko jedoch deutlich senken. Bleiben Sie neugierig, informieren Sie sich regelmäßig und handeln Sie bewusst – ohne Panik, dafür mit klaren Fakten.
Sie leisten bereits jetzt einen wertvollen Beitrag zur Gesundheit Ihres Kindes, indem Sie sich informieren und verantwortungsbewusst handeln. Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft und alles Gute für die kommende Zeit!
Autor: Stephan-Nicolas Kirschner
Bild-Copyright © Lucas Favre / unsplash