
in der Schwangerschaft viele wichtige Fragen
Für werdende Mütter, die an einer chronischen Erkrankung leiden, stellen sich in der Schwangerschaft zum Teil andere Fragen, als für gesunde Schwangere. Durch das chronische Leiden ist bei den meisten Betroffenen bereits ein umfangreiches Bewusstsein um den eigenen Körper, die Ernährung, den Lebensstil – und alles, was wegen der Erkrankung hinterfragt werden musste – vorhanden. Doch wie wirkt sich die Erkrankung mit all ihren Facetten auf den gesunden Schwangerschaftsverlauf aus? Darf die – meist notwendige – Medikation in der Form aufrechterhalten werden? Was muss die werdende Mutter tun, damit sich das Ungeborene gesund entwickeln kann? Heute beantworten wir ein paar Fragen zu diesem Thema.
Inhaltsverzeichnis
Was ist bei der Erkrankung Typ-I-Diabetes zu beachten?
Der Typ-I-Diabetes wird vererbt. Wenn Sie selbst Diabetikerin (Typ I) sind, liegt das Risiko, dass Ihr Kind auch daran erkrankt, bei 5 Prozent. Ist der Vater des Kindes ebenfalls betroffen, steigt das Risiko auf 20 Prozent.
Für einen möglichst komplikationslosen Schwangerschaftsverlauf ist es sehr wichtig, dass die Blutzuckerwerte bereits vor der Schwangerschaft optimal eingestellt und gut überwacht zu haben. Zudem ist während der Schwangerschaft die Vorsorge besonders wichtig. Sie werden gemeinsam von Ihrer Frauenärztin und in einer diabetologischen Schwerpunktpraxis betreut und haben entsprechend mehr Vorsorgetermine. Halten Sie alle diese Termine ein, eine nur telefonische Beratung ist jetzt nicht ausreichend.
Mit dieser Erkrankung müssen Sie den Blutzuckerspiegel regelmäßig bis zu siebenmal am Tag selbst messen und sich das Insulin mittels Injektionen oder einer Insulinpumpe selbst verabreichen. Besonders in der Frühschwangerschaft besteht die Gefahr von Unterzuckerungen. Lassen Sie sich bei Bedarf nachschulen. Die gesunde Entwicklung Ihres Kindes hängt maßgeblich davon ab!
Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft gibt für Typ-I-Diabetikerinnen in der Schwangerschaft zudem noch folgende Empfehlungen:
> nicht rauchen
> Folsäure und Jod während der Schwangerschaft einnehmen
> den Partner darüber informieren, wie er bei schwerer Unterzuckerung das Glucagon-Notfallset benutzen soll
> eine Entbindung in einem Perinatalzentrum mit angeschlossener Kinderklinik planen
> das Kind stillen
Bei der Erkrankung APC-Resistenz – gesunder Lebensstil und Bewegung besonders wichtig
Die Blutgerinnungsstörung APC-Resistenz (aktivierte-Protein-C-Resistenz), kann nicht ursächlich behandelt werden. Sie können lediglich entsprechend vorbeugen, damit es nicht zu einer Thrombose kommt. Während einer Schwangerschaft ist dieses Risiko nochmals erhöht. Übergewicht und Rauchen steigern das Risiko ebenfalls. Achten Sie deshalb auf eine gesunde Ernährung und verzichten Sie unbedingt auf das Rauchen. Während der Schwangerschaft sollten Sie noch mehr als sonst darauf achten, dass Sie nicht zu lange in ein und derselben Position sitzen, und Sie sollten sich ausreichend bewegen. Dies ist besonders bei Bürotätigkeit zu beachten.
Erst wenn Blutgerinnsel auftreten, werden Medikamente eingesetzt, die die Blutgerinnung hemmen. Bei geringsten Anzeichen einer möglichen Venenthrombose sollte sofort eine Behandlung begonnen werden und so lange fortgeführt werden, bis eine Thrombose ausgeschlossen werden kann.
Leider ist bei dieser Erkrankung auch das Fehlgeburtsrisiko sehr stark erhöht.
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📅 Letzte Änderung am: 12. September 2023