Auch wenn die pränataldiagnostischen Untersuchungen eine hohe Wahrscheinlichkeit vorhergesagt hatten oder im Vorfeld schon bestätigten, dass das Kind mit einer körperlichen oder kognitiven Behinderung zur Welt kommt, ist das für die Eltern in aller Regel trotzdem noch ein Schock. Dieser Schock kann zu Trauer, Verzweiflung, Schuldgefühlen bzw. Schuldzuweisungen und auch Wut führen.
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Negative Gefühle zulassen
Einige Eltern berichten davon, dass es ihnen anfangs schwerfiel, ihr Kind anzunehmen, und dass es etwas dauert, sich an den Gedanken zu gewöhnen, Eltern von einem Kind mit Behinderung zu sein. All dies stellt eine große psychische Belastung dar, ist aber meist nicht zu verhindern und sollte auch nicht unterdrückt werden. Denn nur so kann ein Verarbeitungsprozess beginnen, der hier dringend notwendig ist, um das Leben, die Anforderungen sowie Belastungen, die der Alltag bringt, gut zu meistern. Wichtig ist auch, dass Sie nicht in diesen Gefühlen versinken, sondern nach einiger Zeit nach vorn blicken!
Sich mit anderen Betroffenen austauschen
Dabei kann es helfen, mit anderen Betroffenen und mit Beratungsstellen zu sprechen. Diese werden Ihnen einerseits ehrlich sagen, welche Probleme Sie im Alltag mit dem Kind mit einer Behinderung erwarten und wie Sie individuell am besten damit umgehen lernen. Anderseits können sie aber auch davon berichten, welch ein Gewinn Ihr Kind für Sie sein und dass auch ein Kind mit Behinderung ein bereicherndes Leben führen kann.
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Kommunikation mit dem Partner wichtig
Im Alltag und im Umgang mit dem Kind geraten dann – trotz Verarbeitung – viele Eltern immer wieder an ihre Grenzen. Folgende Ratschläge könnten sich daher als hilfreich erweisen:
- Oftmals ist Zeit Mangelware – für sich selbst, aber auch für den Partner. Aus fehlender Nähe und viel Stress können Konflikte entstehen. Deswegen ist es von besonderer Bedeutung, dass in erster Linie richtig miteinander kommuniziert wird.
- Auch die Rollenverteilung im Alltag kann sich durch die neuen Anforderungen verändern, sie sollte überdacht werden.
- Schuldzuweisungen sind nicht gut für eine Partnerschaft und hindern Sie nur an der Verarbeitung von belastenden Ereignissen.
- Auch nachdem der erste Schock verarbeitet ist, können ab und zu noch negative Gefühle auftreten. Ein Gespräch mit dem Partner kann dann helfen. Oft geht es dem Partner genauso und das Austauschen hilft. Man muss nicht immer stark sein!
- Jeder braucht mal eine Pause. Ob allein oder gemeinsam mit dem Partner. Es ist wichtig, für einige Zeit auf andere Gedanken zu kommen und auch die Zeit als Paar wieder einmal zu genießen. Dafür sollte auch Hilfe angenommen werden, auch wenn es schwerfällt.
Ein Leben mit einem Kind mit Behinderung ist für alle Familienmitglieder eine große Herausforderung, wobei sich Ängste nicht immer einfach beseitigen lassen. Nehmen Sie am besten Kontakt zu einer Beratungsstelle auf. Diese informiert Sie nochmals eingehend und kann Ihnen auch Kontakte zu anderen Betroffen herstellen.
Bild-Copyright © Lauren Nelson/flickr (CC BY 2.0)
📅 Letzte Änderung am: 12. September 2023