Es heißt, dass vor allem im ersten und letzten Drittel der Schwangerschaft werdende Mütter besonders anfällig für Stimmungsschwankungen sind. Dies führt im Durchschnitt bei 10 % der Schwangeren zu einer depressiven Verstimmung oder sogar zu einer Depression.
Einige Anzeichen hierfür können Konzentrationsmangel, extreme Reizbarkeit, Schlafprobleme, nicht enden wollende Müdigkeit sowie unendliche Traurigkeit sein. Darüber hinaus zeigt sich eine Depression in einigen Fällen durch die Vernachlässigung der Schwangerschaftsvorsorge.
Inhaltsverzeichnis
Welche Ursachen kann eine depressive Verstimmung bzw. Depression haben?
Oftmals kann es zu einer Depression führen, wenn die Krankheit bereits in der Familie oder in der persönlichen Vergangenheit aufgetreten ist, aber auch eine große Veränderung im Leben z. B. Umzug, Scheidung oder Arbeitslosigkeit können einen aus der Bahn werfen. Die Auswirkung einer vorangegangenen Fehlgeburt/Todgeburt sowie langes Warten auf den Kinderwunsch sollten bei dieser Thematik auch nicht unterschätzt werden. Bei einigen Frauen ist die Schwangerschaft selbst Auslöser für eine depressive Verstimmung oder Depression. Die Konfrontation mit der bevorstehenden Mutterrolle und der Entbindung können gemischte Gefühle und Ängste hervorrufen.
Was kann man jedoch tun, wenn man feststellt, dass man an einer depressiven Verstimmung oder Depression leidet?
Bei leichten depressiven Verstimmungen reicht meist schon eine unterstützende Beratung von Geburtshelfern oder Gynäkologen. Bei einer schwerwiegenden Depression ist eine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung zu erwägen. Bei einer medikamentösen Behandlung sollte allerdings immer eine Risikoabwägung, vielleicht in Kooperation mit dem behandelnden Gynäkologen, stattfinden. Einige Medikamente können dem ungeborenen Kind schaden.
Tipp: Jetzt noch mehr wissenschaftlich gesicherte Informationen erhalten!
Wir unterstützen Sie dabei, ihr Leben während der Schwangerschaft gesund zu gestalten, mögliche Risiken zu minimieren oder ganz zu vermeiden. Damit Sie nach neun Monaten ein gesundes Baby zur Welt bringen. BabyCare ist bei rund 70 Krankenkassen in Deutschland kostenfrei erhältlich!
BabyBlues oder postpartale Depression?
Etwa 50 % der jungen Mütter entwickeln in der ersten Woche nach der Entbindung den sogenannten BabyBlues. So wird eine depressiv labile Stimmungslage genannt, die sowohl durch die allgemeine Lebensumstellung als auch durch die hormonelle Veränderung hervorgerufen wird. Diese Stimmungslage ist völlig normal nach der Geburt und kann bis zu zwei Wochen anhalten.
Wenn das Gefühl danach noch immer anhält, sollte in Betracht gezogen werden, dass es sich hier um eine postpartale Depression handelt. Statistisch gesehen erkranken 50 % der Frauen, die während der Schwangerschaft an einer starken Depression litten, nach der Geburt auch an einer postpartalen Depression. Unter einer postpartalen Depression versteht man alle schweren, länger andauernden, behandlungsbedürftigen depressiven Erkrankungen im ersten Jahr nach der Entbindung.
Bei einer postpartalen Depression ist es sehr wichtig, sich in eine psychiatrische oder psychotherapeutische Behandlung zu begeben, da wissenschaftlich bewiesen ist, dass diese Erkrankung Auswirkungen auf das Neugeborene hat. Es hat nicht nur Auswirkungen, wenn die Mutter aufgrund ihrer Krankheit nicht adäquat auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen kann, sondern es zeigt sich auch, dass die Kinder selbst depressive Interaktionsmuster entwickeln können oder es zu Entwicklungsstörungen im kognitiven Bereich kommen kann, welche auch bis zum Schulalter anhalten können. Somit ist die Therapie der Mutter ebenso Prävention für das Neugeborene.
Bild-Copyright © Anthony Tran / Unsplash
📅 Letzte Änderung am: 12. September 2024