Experten gehen davon aus, dass in Deutschland jährlich rund 30.000 Frauen mit kardiovaskulären Erkrankungen schwanger werden. Ein besonderes Augenmerk sollte deshalb auf das Herz-Kreislauf-System und dessen Anforderungen in einer Schwangerschaft gelegt werden.
Das Herz in der Schwangerschaft ist definitiv einer höheren Belastung ausgesetzt. Dies liegt zum einen darin begründet, dass Frauen im Laufe der Schwangerschaft an Körpergewicht und zum anderen das Blutvolumen signifikant zunehmen. Auch die zusätzliche Versorgung des Kindes mit Sauerstoff sowie die Geburt beanspruchen das Herz.
Der Körper einer gesunden Frau ist dafür konzipiert mit diesen zusätzlichen Anforderungen umzugehen. Ist die Situation jedoch eine andere und das Herz nicht in der Lage für Zwei zu arbeiten, zum Beispiel auf Grund eines angeborenen Herzfehlers oder Bluthochdrucks, muss unbedingt Unterstützung hinzugezogen werden.
Wenn Sie bereits unter einer kardiovaskulären Erkrankung leiden oder diese in Ihrer Familie eine Vorgeschichte hat, heißt es sofort zu Beginn der Schwangerschaft – besser noch – in der Zeit des Kinderwunsches, Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt davon zu berichten, um zu ermitteln, ob Sie tatsächlich in der Lage sind, ein Kind ausreichend im Körper zu versorgen und gesund zur Welt zu bringen. Gemeinsam kann über Risiken und Vorsorgemaßnahmen gesprochen werden. Zusätzlich sollte Ihnen eine Kardiologin/ein Kardiologe zur Seite stehen. Die Zahl der Schwangeren mit kardiovaskulären Krankheiten steigt. Dies hängt mit der zunehmend besseren medizinischen Versorgung zusammen. Früher wurde häufig von einer Schwangerschaft abgeraten. So muss man jedoch betonen, dass auch heute, wenn eine Frau im nicht-schwangeren Zustand bereits ohne jegliche körperliche Tätigkeit enorme Herz-Kreislaufbeschwerden hat, eine Schwangerschaft auch mit optimierten medizinischen Mitteln eher nicht zu empfehlen ist.
Im Allgemeinen heißt es, die Risiken für Krankheiten, die das Herz und Gefäßsystem betreffen, zu senken. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem Zigaretten- und übermäßiger Alkoholkonsum, Übergewicht, Bluthochdruck, Stress, Diabetes und Bewegungsmangel.
Ziel unseres Beitrages ist, Sie darauf aufmerksam zu machen, dass eine frühzeitige Behandlung elementar ist, um mögliche Risiken für Sie und vor allem für Ihr Kind zu senken.
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📅 Letzte Änderung am: 12. März 2023